„Üblicherweise steigt die Arbeitslosigkeit in den Sommerferien, da sich viele Jüngere nach Ende der Schule oder Ausbildung arbeitslos melden und zudem auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen enden. Deshalb ist die Jugendarbeitslosigkeit sehr kräftig gestiegen. Dieser Anstieg ist für den Sommer üblich und meist nur von kurzer Dauer. Denn ein Teil der jungen Menschen beginnt demnächst mit der weiterführenden Schule, der Ausbildung oder einem Studium. Die arbeitslosen Jungfacharbeiter werden von der bald beginnenden Herbstbelebung profitieren können und ihren ersten festen Job antreten. Die Chancen dafür stehen mit über 43.000 freien Stellen recht gut – was ein neuer Rekordwert ist. Erfreulich ist außerdem die weiter steigende Beschäftigtenzahl. In den vergangenen zwölf Monaten sind fast 16.000 zusätzliche Jobs entstanden“ sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.
Arbeitslosenzahl im August: 121.719
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (121.389): 330 oder 0,3 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (137.926): -16.207 oder -11,8 Prozent
Arbeitslosenquote im August: 5,7 Prozent
Anträge auf Kurzarbeitergeld für Mai:
Personen in Anträgen auf Kurzarbeitergeld für Mai: 18.306 108.634
Arbeitslosigkeit
Insgesamt gab es im August in Sachsen 121.719 arbeitslose Menschen. Im Vergleich zum Vormonat waren 330 mehr (plus 0,3 Prozent) arbeitslos gemeldet. Das liegt vor allem daran, dass sich bedingt durch die Sommerferien mehr Menschen arbeitslos melden. Gründe dafür sind das Ende der Schule oder Ausbildung, aber auch viele arbeitsmarktpolitische Maßnahmen enden zu diesem Zeitpunkt.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 16.207 weniger Menschen arbeitslos gemeldet (minus 11,8 Prozent). Die Vorjahresveränderung fällt wie bereits im Vormonat kräftig aus.
Im August 2021 wurden 34,9 Prozent aller Arbeitslosen (42.489) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 65,1 Prozent (79.230) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 611 mehr Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (plus1,5 Prozent), im Vergleich zum Vorjahr sind es jedoch 14.337 Arbeitslose weniger (minus 25,2 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 281 (minus 0,4 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.870 (minus 2,3 Prozent) gesunken.
Die Arbeitslosenquote verbleibt im August bei 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank sie um 0,8 Prozentpunkte.
Kurzarbeit
Für den Monat Mai 2021 liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben im Mai rund 18.300 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 108.600 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Damit war jeder 15. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von einem Arbeitsausfall betroffen. Gegenüber Februar 2021 (163.700 Personen in Kurzarbeit) – dem Höchststand in diesem Jahr – sind die Zahlen der realisierten Kurzarbeit in Sachsen rückläufig, wenn auch weiter auf hohem Niveau.
Auch im August 2021 haben 159 sächsische Unternehmen Kurzarbeitergeld neu angezeigt, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war. Hinter den 159 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld standen rund 8.000 Beschäftigte. Die meisten davon arbeiten im Verarbeitenden Gewerbe – wie zum Beispiel im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie sowie in der Zeitarbeit.
Beschäftigung
Die Zahl der Beschäftigten in Sachsen ist von Mai auf Juni um 2.600 angestiegen. Diese Entwicklung wurde vor allem durch positive Entwicklungen in den Dienstleistungsbereichen getragen (Gastgewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Arbeitnehmerüberlassung). Damit waren im Juni 2021 in Sachsen nach ersten Hochrechnungen weiterhin rund 1,62 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 15.900 mehr Menschen angestellt, was einem Beschäftigungsanstieg von 1,0 Prozent entspricht.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in der Arbeitnehmerüberlassung (plus 5.300), im Bereich Verkehr und Lagerei (plus 3.300) und im Sozialwesen (plus 2.900). Auch das Gesundheitswesen verzeichnet einen kräftigen Anstieg (plus 2.800) und wie auch schon im Vormonat der Bereich der Immobilien, freiberuflichen, technischen Dienstleitungen (plus 2.500). Im Gastgewerbe (minus 2.200) und im Bereich Handel/Instandhaltung und Reparatur von Kfz (minus 1.800) ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiterhin rückläufig.
Arbeitskräftenachfrage
Im August haben sächsische Betriebe insgesamt 8.629 freie Stellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Juli waren es 387 weniger (minus 4,3 Prozent) und zum August 2020 rund 1.248 mehr (plus 16,9 Prozent) gemeldete Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu berücksichtigen, dass im August 2020 vergleichsweise wenig Stellen gemeldet wurden. Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 43.679 freie Stellen gemeldet, 2.157 mehr als im Vormonat und rund 9.651 mehr als vor einem Jahr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice berät suchende Unternehmen und vermittelt geeignete Bewerberinnen und Bewerber.
Unterbeschäftigung
Im August 2021 haben rund 42.387 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen vorübergehend der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung. Viele wurden mit Weiterbildungen (7.744) gefördert, haben an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung (5.629) und an Aktivierungsmaßnahmen (6.049) teilgenommen oder wurden durch andere Träger unterstützt (5.170). Ein weiterer Teil der Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos – zum Beispiel wegen kurzfristiger Krankheit (3.264).
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – lag im August 2021 bei 158.726 Personen. Sie ist von Juli auf August 2021 um 199 (minus 0,1 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 15.879 (minus 9,1 Prozent) gesunken. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 76,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im August 2021 bei 7,4 Prozent.
Grundsicherung
Im August waren 142.500 Familien (Bedarfsgemeinschaften) auf finanzielle Unterstützung der dreizehn sächsischen Jobcenter angewiesen. Damit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat weiterhin gesunken, um 1.159. Insgesamt 176.981 erwerbsfähige Menschen sind aktuell auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, 1.530 weniger als im Juli. Nach aktuellen Hochrechnungen haben im Vergleich zum Vorjahresmonat 13.658 weniger Menschen Grundsicherung bezogen. Der vergleichsweise hohe Rückgang ist vor allem im hohen Vorjahresniveau begründet.
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