Die Stiefelmayer-Lasertechnik GmbH aus Denkendorf stellt Lasermaschinen zum Schneiden, Härten und Schweißen von Metallen her. Die Laser sind so präzise, dass es weltweit keinen Hersteller gibt, dessen Maschinen schneller und genauer schneiden

Wie ein überdimensionaler Backofen, in dem allerdings kein Brot gebacken wird, steht die Maschine in der Halle von Stiefelmayer-Lasertechnik in Denkendorf: Ein großer Würfel, der auf der Vorderseite eine kleine Luke aus grünem Glas hat. Durch diese Scheibe kann man ins Innere schauen. Mithilfe eines Griffs kann man sie öffnen. Innen liegt wie auf einem Backblech eine hauchdünne Metallplatte. Blitzschnell fährt ein Maschinenkopf mit einigen Millimetern Abstand über die Oberfläche des Metalls, während seitlich kleine Funken wegfliegen. Man sieht keine Klinge, aber wie durch Zauberhand fallen im Sekundentakt ausgeschnittene Teile aus dem Blech. Es handelt sich um eine Lasermaschine, deren Strahl für das menschliche Auge unsichtbar ist.

Die Firma Stiefelmayer-Lasertechnik ist deutschlandweit eines von nur zwei Unternehmen, das solche Lasermaschinen herstellt. Die Laser sind dabei so präzise, dass sie die benötigte Form auf zwei Hundertstel Millimeter ausschneiden können. Das ist weniger, als ein Stück Papier dick ist. Diese Präzision ist der große Vorteil des Laserschneidens zu anderen Methoden. Denn die Energie des Lasers kann auf einen sehr kleinen Punkt gebündelt werden und dadurch auch besonders dünnes Material extrem fein bearbeiten. Die auszuschneidenden Bleche sind teilweise gerade einmal 0,1 Millimeter dünn. "Weltweit gibt es keinen Hersteller, der bei der hohen Geschwindigkeit diese Genauigkeit schafft", sagt Dieter Bulling, einer der beiden Geschäftsführer von Stiefelmayer-Lasertechnik.

Ultra leicht zum Schneiden, Schweißen und Härten

Ungefähr zehn Lasermaschinen baut Stiefelmayer pro Jahr. Das Besondere an den Maschinen: Viele Teile sind aus Carbon gebaut, was den Laser sehr leicht macht. Dadurch kann er sich viel schneller bewegen und wesentlich schneller arbeiten. Außerdem hat die Lasermaschine einen sehr geringen Energiebedarf: "Der Energieverbrauch der Maschine entspricht dem Energiebedarf von vier Wasserkochern", erklärt Bulling. Das Unternehmen stellt die Laser aber nicht nur her, es produziert mit ihnen auch präzise Metallteile, die in Elektromotoren, Haushaltsgeräten oder Auto-Lenkungen verwendet werden.

Als Ergänzung zum Laserschneiden, das das Hauptgeschäft des Unternehmens ausmacht, baut Stiefelmayer auch Maschinen zum Laser-Härten und -Schweißen. Der Vorteil beim Schweißen mit einem Laser ist, dass die Energie auf einen sehr kleinen Punkt gebündelt und daher weniger auf das Bauteil übertragen wird. Dadurch verziehen sich die Bauteile weniger als bei den konventionellen Verfahren. Mit dem Laser-Härten werden Oberflächen widerstandsfähiger gegenüber Verschleiß gemacht.

Familienunternehmen mit fast 150 Jahren Tradition

Bei ihrer Gründung 1874 stellte die Firma Stiefelmayer GmbH und Co. KG als eines der ersten Unternehmen weltweit Messwerkzeug aus Stahl her. Produkte wie die Schieblehre, ein Längen-Messgerät aus Stahl, waren international gefragt. Neben der Mess- und Spanntechnik produziert Stiefelmayer seit den 2000er Jahren Lasermaschinen. Ansässig ist das Unternehmen – heute in fünfter Generation in Familienbesitz – seit 150 Jahren in der Region Stuttgart. "Und das hat seinen Grund", so Bulling: "Für uns als Maschinenbauer ist der Standort in der Region Stuttgart super. Vom Zulieferer bis zum Kunden haben wir hier alles in der unmittelbaren Nähe. Das macht die Arbeit sehr effizient"

Simone Ruoffner-Unterrainer

stiefelmayer-lasertechnik.de

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