Die Veranstaltung findet in diesem Jahr aufgrund der Pandemie nur im kleinen Kreis geladener Gäste statt. Im Nachgang wird eine Video-Aufzeichnung auf der Internetseite und den Social-Media-Kanälen der Gedenkstätte veröffentlicht.
Bereits am 20. und 21. August findet eine Online-Konferenz zum Thema „Die Aufarbeitung der sowjetischen Speziallager in Deutschland. Bilanz und Perspektiven“ mit Referentinnen und Referenten aus Australien, Deutschland, Kanada, Russland und den USA statt. Sie richtet sich an Personen aus dem Bereich der Gedenkstättenarbeit, der Forschung, von Aufarbeitungsinitiativen und -institutionen, an Studierende, Angehörige und Interessierte.
Im Zentrum der Konferenz steht die Frage, wie die komplexe Geschichte der sowjetischen Speziallager künftig erforscht, vermittelt und erinnert werden soll. Am ersten Tag werden zunächst die bisherige Aufarbeitung der Geschichte der sowjetischen Speziallager im Kontext der alliierten Nachkriegspolitik diskutiert. Am zweiten Tag wird es um Perspektiven einer zukünftigen Forschungs- und Vermittlungsarbeit zu den Speziallagern im Zusammenhang mit Krieg, Kriegsfolgen und politischem Unrecht im 20. Jahrhundert sowie um Fragen der familiären Überlieferung und der Erinnerungskultur gehen.
Im Zuge der Verlegung des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 von Weesow (bei Werneuchen) kamen am Abend des 16. August 1945 mehr als 5.000 von der Haft geschwächte Häftlinge nach einem Fußmarsch von rund 40 Kilometern in den Baracken des ehemaligen KZ Sachsenhausen an. Der Jahrestag der Ankunft der ersten Inhaftierten in Sachsenhausen wird von den ehemaligen Häftlingen und ihren Angehörigen seit Anfang der 1990er Jahre als Gedenktag für die Opfer des Speziallagers begangen.
Die sowjetische Besatzungsmacht errichtete in ihrer Zone zehn Speziallager, die sowohl Instrumente der Entnazifizierung als auch der stalinistischen Herrschaftssicherung waren. In den Speziallagern Weesow und Sachsenhausen waren bis zur Auflösung des Lagers im Frühjahr 1950 rund 60.000 Menschen inhaftiert, von denen 12.000 an Hunger und Krankheiten starben. Im Lager waren vorwiegend untere Funktionäre des NS-Regimes, aber auch Mitarbeiter aus Verwaltung, Polizei, Justiz und Wirtschaft sowie SS-Personal aus den Konzentrationslagern inhaftiert. Unter den Häftlingen befanden sich außerdem politisch Missliebige und willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen Verurteilte – Männer und Frauen, Alte und Junge, NS-Belastete und Unbelastete.
Freitag/Samstag, 20./21. August 2021
Online-Konferenz: Die Aufarbeitung der sowjetischen Speziallager in Deutschland. Bilanz und Perspektiven
Anmeldung bis 17. August: praktikant-sl@gedenkstaette-sachsenhausen.de
Das ausführliche Konferenzprogramm finden Sie HIER.
Eine Kooperation der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen mit der Gedenkstätte Buchenwald und der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V.
Sonntag, 22. August 2021, 11.00 Uhr
Gedenkveranstaltung anlässlich der Einrichtung des sowjetischen Speziallagers in Sachsenhausen vor 76 Jahren
Ort: Friedhof am ehemaligen Kommandantenhof (Walther-Rathenau-Straße / Ecke Erich-Schmidt-Straße)
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg
Information: www.sachsenhausen-sbg.de
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Heinrich-Grüber-Platz 3
16515 Oranienburg
Telefon: +49 (3301) 810912
Telefax: +49 (3301) 810920
http://www.stiftung-bg.de
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (3301) 8109-20
Fax: +49 (3301) 810926
E-Mail: seferens@stiftung-bg.de