Karsten Göwecke, Ständiger Vertreter des Landesbranddirektors, sagt anlässlich des Kampagnenstarts: „Wir wollen die Menschen in Berlin sensibilisieren, verantwortungsvoll mit der Notrufnummer 112 umzugehen. Dabei muss der Notrufkampagne eine Gratwanderung gelingen: Einerseits möchten wir nahebringen, was kein Fall für den Notruf ist. Andererseits möchten wir natürlich niemanden, der Hilfe benötigt, davon abhalten, die 112 zu wählen.“
Für jedes der drei zentralen Einsatzfelder der Berliner Feuerwehr, dem Rettungsdienst, der Brandbekämpfung sowie der Technischen Hilfeleistung, arbeitet die Kampagne mit einem eigenen Werbemotiv. „Für alle Fälle“ auf der einen Seite, „Für Notfälle“ auf der anderen Seite. Auf diese Weise wird an die Selbsthilfefähigkeit der Berlinerinnen und Berliner appelliert und zudem klagestellt: „Wenn’s drauf ankommt: 112.“
Dr. Stefan Poloczek, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, ergänzt: „Damit jeder Mensch in Berlin die Hilfe erhält, die er oder sie benötigt und die in der jeweiligen Situation angemessen ist, setzen wir bei der Notrufkampagne nicht auf den erhobenen Zeigefinger, sondern auf Kommunikation auf Augenhöhe. Wir informieren Bürgerinnen und Bürger, wann die 112 die richtige Wahl ist, welche alternativen Hilfsangebote es in vielen Fällen gibt, wie Feuerwehrkräfte ihre Einsätze erleben, wie sich Notrufe vermeiden lassen und was man im Fall der Fälle selbst tun kann, bis unsere Einsatzkräfte eintreffen.“
Dazu dient neben den Plakatmotiven, Flyern und einem Magazin auch die Website www.112-berlin.de als Informationsherzstück.
Von heute an wird die Notrufkampagne der Berliner Feuerwehr auf Werbeflächen im Stadtgebiet, in Online-Medien und sozialen Netzwerken sowie mithilfe von diversen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der ganzen Stadt sichtbar sein.
Hintergrund der Notrufkampagne:
Die Anzahl der Einsätze der Berliner Feuerwehr hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen: Im Jahr 2020 rückte die Berliner Feuerwehr gegenüber dem Jahr 2013 durchschnittlich zu 245 Einsätzen mehr pro Tag aus. Für den Rettungsdienst betrug der Anstieg der Einsätze in diesem Zeitraum mehr als 30 Prozent. Die Berliner Feuerwehr gelangt dabei immer wieder an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Ein Faktor hierfür sind u. a. Notrufe, die vermeidbar wären.
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