• Ridepooling (Linienbedarfsverkehr) eröffnet als zentraler Baustein der Mobilitätswende neue Möglichkeiten der inklusiven, digitalen Daseinsvorsorge
  • Öffentliche Hand (Kommunen und Verkehrsunternehmen) ist gefordert, neue flexible ÖPNV-Dienste einzuführen
  • Leuchtturmprojekte vom Marktführer door2door zeigen positive Möglichkeiten schon jetzt auf

 Es war ein langer Weg, doch jetzt sind die Änderungen im Personenbeförderungsrecht in Kraft getreten, mit denen eine Rechtsgrundlage für neue digitale Mobilitätsangebote/-dienste wie On-Demand-Ridepooling verstetigt wird. Bislang standen solche Angebote oft unter einer befristeten Experimentierklausel, was nicht selten für verhaltenen Änderungswillen bei Städten und Kommunen, aber auch Fahrgästen, die heute noch im Auto sitzen, führte. “The time is now”, äußert sich daher André Gerhardy, Mitglied der Geschäftsleitung von door2door aus Berlin optimistisch. Jetzt sei der Moment, die regionale Verkehrswende zu starten – mit Angeboten, die die Lücke füllen, die bisher zwischen eher starren ÖPNV-Systemen und dem eigenen Auto bestünde.

Viele Chancen im ländlichen und suburbanen Raum

Am konkreten Bedarf ausgerichtete, flexible, bestellbare Angebote im öffentlichen Personennahverkehr sind nun verlässlicher umsetzbar und bieten damit ländlichen Regionen und suburbanen Räumen, die zumeist von öffentlicher Mobilität ausgeschlossen sind, neue Möglichkeiten zur Daseinsvorsorge. Digital, flexibel, barriere- und lokal emissionsfrei. “Das genau ist der Vorteil unserer Software: Wir erweitern den Serviceradius bestehender Verkehrsunternehmen oder schaffen mit unseren Partner gar völlig neue Verkehrsangebote, wo zuvor noch keine waren”, so Gerhardy. Als Beispiele nennt er omobi in Oberbayern und den LOOPmünster.

Ortsbus Murnau (omobi) als Alternative zum privaten PKW

Murnau ist idyllisch gelegen und zieht viele Tagestouristen aus München an. Da der Regionalbahnhof nur schlecht an die weitere Region angebunden ist, nutzen viele Besucher das eigene Auto. Anfang August konnte der digitale Ortsbus omobi nun um zwei weitere Gemeinden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erweitert werden. Der Ortsbus fährt – trotz Pandemie vor über einem Jahr gestartet – ohne fixen Fahrplan und feste Haltestellen, sondern nutzt virtuelle Abholpunkte. Zu den bisher über 200 Haltepunkten in Murnau kommen nun 20 weitere in Riegsee und 40 in Seehausen dazu. “Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt loslegen dürfen. In den letzten Monaten, seitdem bekannt wurde, dass sich Seehausen und Riegsee für den Ortsbus interessieren, hatten wir sehr viele Anfragen”, erklärt Robert Schotten, Mitgründer und Geschäftsführer von omobi.

LOOPmünster

Zu einem der Senkrechtstarter 2020 gehörte zweifellos LOOPmünster, der nach demselben Prinzip wie omobi, jedoch suburban angeboten wird. Er dient als Zubringer zu Bus und Bahn und verbindet Stadtteile, die mit den Linienbussen nur per Umstieg in der Innenstadt zu erreichen sind. Die große Nachfrage erfreute die Stadtwerke Münster. Gemeinsam mit door2door wurde jetzt der Service “entkannibalisiert”, d. h., es wird ab sofort nicht mehr möglich sein, LOOPmünster für Strecken zu buchen, auf denen ohne Umstieg auch ein Linienbus genutzt werden kann. Die App verweist dann auf die entsprechende Linie. “Solche Details zeigen, dass es uns um eine echte, integrierte Verkehrswende geht – und nicht um einen Dienst, der traditionelle und gute Angebote schwächt”, hebt Gerhardy hervor. “Die entsprechende Funktion haben wir komplett neu programmiert. Sie ist für weitere Anwendungen unproblematisch integrierbar.”

Über die door2door GmbH

door2door ist ein weltweit führender Anbieter von Software-Lösungen für neue Mobilität. Gegründet im Jahr 2012 mit dem Ziel, Städte intelligenter zu machen, hat das Unternehmen eine On-Demand-Mobilitäts- & MaaS-Softwareplattform entwickelt, die sich einfach in jedes bestehende Mobilitätsnetzwerk integrieren lässt. door2door ist Mitglied der Platform for Shaping the Future of Mobility des Weltwirtschaftsforums. Erfahren Sie mehr – door2door.io

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