Bei AdLoad handelt es sich um eine Art Trojaner, die eine Hintertür in befallene MacOS-Systeme öffnet, um anschließend Adware oder andere unerwünschte Programme nachzuladen. Darüber hinaus ist die Malware in der Lage, Informationen über den infizierten Computer, wie beispielsweise den Nutzernamen an die Hintermänner, weiterzuleiten. Außerdem wurden Fälle beobachtet, bei denen die Malware Suchergebnisse manipuliert und Werbung in andere Webseiten eingefügt hat. Da jedoch Apples interner Malware-Scanner XProtect einen relativ zuverlässigen Schutz vor AdLoad bot, haben die Hintermänner nun scheinbar aufgerüstet, wie Sicherheitsforscher von SentinelLabs berichten.
Die aktuellen Varianten von AdLoad nutzen einen neuen Weg, um Apple-Rechner zu infizieren. Zuerst wird eine Datei mit der Endung .system oder .service auf den Computer des Opfers geschleust. Meldet sich der Benutzer dann an, wird ein Verzeichnis angelegt, das ein Anwendungspaket, darunter einen Dropper und einen versteckten Tracker, enthält. Dabei enthalten die entdeckten Dropper teilweise sogar von Apple ausgegebene Entwicklerzertifikate. Diese werden zwar meist innerhalb von Stunden von Apple widerrufen, allerdings tauchen ständig neue Versionen mit neuen Zertifikaten auf, wie es die Sicherheitsforscher beschreiben. Der Dropper schließlich führt die eigentliche Malware aus, die von der aktuellen Version von Apples XProtect V2149 nicht erkannt wird.
Dem Bericht von SentinelLabs zufolge läuft die derzeitige Kampagne mindestens seit November letzten Jahres, allerdings hat sie seit Juli deutlich an Fahrt aufgenommen. Hierzu bemerken die Sicherheitsforscher, dass die Cyberkriminellen eventuell ausnutzen, dass das letzte Update von XProtect bereits Mitte Juni ausgespielt wurde und somit einige Zeit her ist. Andere Anti-Viren-Programme haben hingegen schneller reagiert, wodurch AdLoad trotz der neuen Vorgehensweise in vielen Fällen aufgespürt wird. Das beweist einmal mehr, dass man sich nicht ausschließlich auf die systemeigenen Sicherheitsmaßnahmen verlassen, sondern zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen sollte – egal bei welchem Betriebssystem.
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