Heike Brock arbeitet als Spezialistin für künstliche Intelligenz und Mensch-bezogene Robotik in Japan. Sie wird im vierten Teil unserer Porträtserie "Sechs Fragen an…" vorgestellt.

Hier präsentiert die Klaus Tschira Stiftung (KTS) junge Forschende, die sie in Kooperation mit der gemeinnützigen German Scholars Organization (GSO) fördert.

Jung und erfolgreich in der Forschung tätig zu sein, ist nicht immer leicht.  Die hoch motivierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen möglichst viel publizieren, ein eigenes Profil entwickeln und Projektmittel einwerben. Und das bei oft unsicheren Perspektiven, mitten in einer Phase, in der eventuell auch die Gründung einer Familie ansteht und sich viele fragen, wo sie sich eigentlich die Führungsfähigkeiten aneignen sollen, die künftig von ihnen verlangt werden. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in dieser Phase zu unterstützen und ihrer Karriere Schwung zu verleihen, ist Ziel des Klaus Tschira Boost Funds und der Leadership Academy. Das gelingt über Weiterbildung und Austausch in der Leadership Academy, aber auch über Fördergelder für eigene Projekte beim Klaus Tschira Boost Fund.

Bei beiden Initiativen kooperiert die Klaus Tschira Stiftung mit der gemeinnützigen German Scholars Organization (mehr unter https://gsonet.org). Absolventinnen und Absolventen werden in die Alumniplattform „Alumnode“ aufgenommen (https://alumnode.org). Gemeinsam ist allen Geförderten, dass es sich um ganz besondere junge Menschen handelt, von denen wir sieben an der Zahl in der Reihe „Sechs Fragen an…“ vorstellen möchten.

Heute: Heike Brock, die Spezialistin für künstliche Intelligenz

Heike Brock ist gebürtige Schwäbin und absolvierte einen Master of Science in Visual Computing an der Universität des Saarlandes. 2012 verließ sie die deutsche Heimat für ihre Promotion an der Keio Universität in Tokio, Japan. Mittlerweile arbeitet sie in Japan als Senior Scientist an einer großen Forschungseinrichtung im Bereich künstliche Intelligenz, intelligente Systeme und Mensch-bezogene Robotik. Heike Brock war Fellow der Leadership Academy 2020.

1.) Beschreiben Sie in maximal fünf Sätzen, wer Sie sind und was Sie antreibt.

Die Suche nach neuen Erfahrungen und Herausforderungen ist treibende Kraft in meinem Leben. Konstanz und eingespielte Tagesabläufe langweilen mich und waren noch nie ausschlaggebende Faktoren für Entscheidungen. Die Perspektive, durch meine Arbeit unbekannte Situationen und Orte entdecken zu können, motiviert mich, hart zu arbeiten. Dies hilft mir, mich permanent weiterzuentwickeln und meinen Horizont und meine Fähigkeiten zu erweitern.

2.) Wie könnte man einem Kind Ihr wichtigstes Forschungsergebnis beschreiben?

In einigen Jahren steht das wichtigste Forschungsergebnis als sozialer, kommunikationsfähiger Hausroboter hoffentlich neben diesem Kind auf dem Schreibtisch, Nachttisch oder sonst wo und erklärt sich von selbst (lacht).

3.) Was haben Sie während der Corona-Pandemie über sich gelernt?

Ich kann fünf Stunden am Stück auf dem Boden sitzen und programmieren, denn in Japan haben Häuser üblicherweise kein Arbeitszimmer, und auch in meinem Wohnzimmer gibt es keinen Tisch mit Stühlen.

4.) Was haben Sie sich von der Teilnahme an der Leadership Academy versprochen? Und was ist eingetreten?

Die Leadership Academy hat meine Erwartungen klar übertroffen. Neben dem offensichtlichen und auch von mir so erwarteten Erwerb neuer Fähigkeiten und Handlungsmittel zum Führen habe ich auch viel über mich und meine Stärken gelernt. Des Weiteren konnte ich fachübergreifende und anregende Freundschaften mit anderen jungen Forschenden schließen, was ich mir in diesem Ausmaß gar nicht erwartet hatte.

5.) Sie haben drei Wünsche frei an die Fee für Forschungsförderung. Wie lauten die?

Mehr Budget auch für Projekte die nicht gerade ‚in‘ sind, aber einen großen Einfluss auf die Gesellschaft haben könnten; transparentere Kriterien zur Grant-Vergabe; mehr Flexibilität zur Anpassung laufender Projekte bei Bedarf.

6.) Was erfüllt Ihr Herz jenseits der Arbeit?

Sport, Reisen, Freundschaften hochleben lassen, Natur und jederzeit präsent auf der Bühne (des Lebens) stehen.

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

Die German Scholars Organization e.V. (GSO) ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein, der 2003 gegründet wurde. Zentrales Anliegen der GSO ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für eine akademische oder auch außerakademische Karriere in Deutschland interessieren, durch individuelle Karriereberatung, Vernetzungsangebote und innovative Förderprogramme zu unterstützen. Neben dem Klaus Tschira Boost Fund bietet die GSO mit der Klaus Tschira Stiftung gGmbH und weiteren Partnern auch eine Leadership Academy für Postdocs im Ausland an. Weitere Informationen unter www.gsonet.org

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