Wesentlicher Grund für die niedrige Erntemenge waren die Wetterextreme der vergangenen Monate. „Es wurde erneut deutlich, dass die Land- und Agrarwirtschaft auf die Folgen des Klimawandels reagieren muss“, betont Seedler. Der DRV unterstützt deshalb grundsätzlich die heute vom BMEL vorgestellten Maßnahmen zur Anpassung des Ackerbaus an den Klimawandel. Allerdings dürfen diese Ansätze nicht zu Lasten der Wertschöpfung im ländlichen Raum gehen. Eine nachhaltige Weiterentwicklung der Land- und Agrarwirtschaft kann nur gelingen, wenn ökonomisch tragfähige Ergebnisse erzielt werden. „Umweltschutz und leistungsfähiger Getreideanbau können nicht ausschließlich über das Ordnungsrecht in Einklang gebracht werden“, so Seedler. Gerade die jüngsten Einschränkungen bei der Düngung haben zu dem geringen Ergebnis beim Weizen beigetragen. Zukünftig muss nach Ansicht des DRV verstärkt auf Effizienzsteigerungen durch den Einsatz modernster Pflanzenzüchtung und Technik gesetzt werden. Dazu Seedler: „Gerade in Technik ist schon viel investiert worden, aber es besteht noch Luft nach oben.“
Die Zahlen des BMEL bestätigen die Einschätzungen des DRV. Die Prognose für Raps von 3,5 Millionen Tonnen deckt sich mit dem Ergebnis des DRV. Bei der Getreideernte geht das Ministerium mit 42,1 Millionen Tonnen von einer nahezu gleichen Menge aus wie der DRV (42,9 Mio. t).
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.766 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,5 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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