Wer in seinem Betrieb ausbildet, dem stellen sich eine ganze Menge Fragen. Und wer von der Schulbank ins Berufsleben wechselt, der muss sich auf völlig neue Herausforderungen einstellen. Denn die Ausbildung in einem Handwerksberuf ist eine wichtige Aufgabe, die im Handwerk sehr ernst genommen wird. So stellen sich einige Fragen, bevor ein junger Mensch überhaupt mit der Ausbildung anfängt. Spätestens aber, wenn der Ausbildungsvertrag abgeschlossen ist und der erste Arbeitstag näher rückt, wird es sowohl für den Ausbilder als auch den Auszubildenden „ernst“.

Um dieser Nervosität zu begegnen, hat Leonard Kopp, Nachwuchssicherungsberater der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald fünf Tipps zusammengestellt, um den offiziellen Beginn zu erleichtern und beiden Seiten einen guten Start zu ermöglichen.

„Ganz wichtig“, so Kopp von der Handwerkskammer, „ist eine Begrüßung der Neuankömmlinge. Denn damit signalisiert der Betrieb seine Wertschätzung für den ankommenden Lehrling und gibt zugleich ein Gefühl des Willkommenseins“. Kopp hält es für überlegenswert, eine Begrüßungsmappe für die vielen Informationen zu Beginn der Ausbildung zu erstellen.

Betriebe sollten, so Kopp weiter, mit jedem neuen Lehrling einen Betriebsrundgang durchführen. Dabei bietet es sich an, nicht nur Kollegen namentlich vorzustellen, sondern auch deren Tätigkeitsfelder zu benennen. „Geben Sie Orientierung im Betrieb“, macht Kopp deutlich.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Kopp ist die Schaffung einer angenehmen Arbeitsatmosphäre. So könnte der Betrieb die Auszubildenden etwa durch eine gemeinsame Mittagspause ins Team integrieren. „Ich halte es zudem für wichtig, dem oder der Auszubildenden einen persönlichen Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Er unterstützt mit Rat und Tat und macht die neuen Teammitglieder von Anfang an mit den Regeln des Betriebs vertraut.“

Kopp wünscht sich eine Information für die Auszubildenden über Rechte und Pflichten während der Ausbildung und die Aushändigung der Ausbildungsordnung, des Ausbildungsrahmenplans sowie des Berichtshefts. „Diese geben Sicherheit und Klarheit über den weiteren Verlauf.“, so Kopp weiter. Zudem sieht er den Ausbildungsbetrieb auch in der Pflicht, über die überbetrieblichen Ausbildungskurse, den Berufsschulunterricht und auch die abzulegenden Prüfungen aufzuklären.

Zu einem guten Betriebsklima gehöre auf jeden Fall auch das „Sich-Zeit-Nehmen“ als Zeichen der Wertschätzung, macht Kopp deutlich. Und schlägt vor, sich anfangs „jeden Tag fünf Minuten Zeit zu nehmen, um sich mit den Auszubildenden auszutauschen. Damit zeigen Sie ihr Interesse an deren Wohlbefinden, können erfahren, wo möglicherweise der Schuh drückt und im Gespräch Lösungen finden“, ist sich Kopp sicher. Denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei es wichtig, die Mitarbeiterbindung aktiv anzugehen. Umso die Ausbildung erfolgreich werden zu lassen – für beide Seiten.

Bei Fragen zum Thema Nachwuchssicherung steht Leonard Kopp als Berater der Kammer zur Verfügung – Telefon 0621 18002-161 oder E-Mail kopp@hwk-mannheim.de. Alle Fragen zum Thema Ausbildung im Allgemeinen beantwortet die Ausbildungsberaterin Yasmin Al-Shakran unter Telefon 0621 18002-137 oder per E-Mail al-shakran@hwk-mannheim.de.

5 Tipps für den Ausbildungsstart der neuen Auszubildenden

Um der Nervosität vor dem ersten Schritt ins Berufsleben entgegenzuwirken, bietet es sich an, vor dem offiziellen Beginn erste Einblicke in den Betrieb zu gewähren und die wichtigsten Fragen für den ersten Tag zu klären: Wo muss ich hin? Wann soll ich da sein? Bei wem soll ich mich melden? Was soll ich mitbringen?

Darüber hinaus geben wir Ihnen fünf Tipps für einen guten Start in die Ausbildung.

1.  Begrüßen Sie die Neuankömmlinge

Eine Begrüßung durch den Chef und das Team signalisiert eine Wertschätzung gegenüber den Auszubildenden und gibt ihnen ein Gefühl des Willkommenseins. Aufgrund der Menge an Informationen hilft es darüber hinaus, eine Begrüßungsmappe mit den wichtigsten Informationen auszuhändigen.

2.  Geben Sie Orientierung im Betrieb

Zu Beginn der Einführungswoche sollte ein Betriebsrundgang stattfinden, damit die Auszubildenden sich möglichst bald allein zurechtfinden können. In diesem Zuge bietet es sich an, Kollegen und deren Tätigkeitsfelder vorzustellen, welche bei der Begrüßungsrunde gefehlt haben.

3.  Schaffen Sie eine angenehme Arbeitsatmosphäre

Integrieren Sie Ihre Auszubildenden, z. B. durch eine gemeinsame Mittagspause, ins Team. Dienlich ist zur Orientierung im Betrieb auch ein persönlicher Ansprechpartner, der den Auszubildenden während der Ausbildungszeit mit Rat und Tat zur Seite steht und sie zu Beginn ihrer Ausbildung mit den Regeln des Betriebs vertraut macht.

4.  Geben Sie Informationen zur Ausbildung

Informieren Sie ihre Auszubildenden über Rechte und Pflichten während der Ausbildung, händigen Sie ihnen die Ausbildungsordnung, den Ausbildungsrahmenplan sowie das (digitale) Berichtsheft aus. Klären Sie Ihre Auszubildenden darüber hinaus auch über Überbetriebliche Ausbildungsabschnitte, den Berufsschulunterricht und Prüfungen auf.

5.  Fragen Sie nach!

Nehmen Sie sich anfangs jeden Tag fünf Minuten Zeit, um sich mit den Auszubildenden auszutauschen. Damit zeigen Sie Ihr Interesse an deren Wohlbefinden, wie es ihnen im Betrieb gefällt und womit sie möglicherweise Probleme haben.

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