Was macht eigentlich ein Glasbläser?
Die kleine Original Willinger Glasmanufaktur liegt im Herzen von Willingen und ist etwas ganz Besonderes. Hier findet man nicht nur außergewöhnliche Geschenke aus Glas, hier kann man den Glasbläsern über die Schulter schauen und zusehen, wie die Kunststücke entstehen. Und nicht nur das, man kann sich sogar selbst als Glasbläser versuchen. Live erlebt man, wie aus einer 1300 ° heißen Masse wunderschöne Glas-Unikate werden und diese Form und Farbe annehmen. Man erfährt auch, was ein gutes Glas ausmacht. „Vom perfekt geformten Kelch zum filigranen Stiel erkennt man bei guter handwerklicher Arbeit keine Naht. Ein perfektes Glas schwingt leicht mit und erlaubt dem edlen Inhalt sein volles Aroma zu entfalten. Eine ausgewogene Balance mit einem angenehmen Klang beim Anstoßen“, erklärt der Glasbläser Sebastian Hartmann seine Arbeit. Von ihm erfahren die Besucher viel Wissenswertes und auch etwas über die Geschichte der Glasbläserei. Sie geht zurück bis ins 18. Jahrhundert und begann mit der Herstellung von Christbaumkugeln. Bevor der Glasbläser anfängt die Glasstäbe zu erhitzen, macht er sich Gedanken zu Form, Proportionen und Färbung. Das flüssige Glas wird dann zurecht geschnitten, aufgezogen, gewickelt und eingefärbt. Beim Design kann der Phantasie freier Lauf gelassen werden. „Das Ziel ist es, eine bestimmte Technik zu perfektionieren, damit die Arbeit des jeweiligen Glasbläsers einen Wiedererkennungswert hat“, so Sebastian Hartmann.
Neben dem Glasbläser gibt es den Glasmacher. Obwohl er in die Glasmacherpfeife bläst, um dem Objekt seine Form zu geben, ist der Beruf des Glasmachers zwar verwandt, jedoch gibt es auch große Unterschiede, erklärt der Glasmacher Tadashi Torii. Das Handwerk des Glasmachers ist eines der ältesten überhaupt. Mit Feingespür, Geschick und jahrelanger Übung schafft er es feine Fäden zu ziehen, zerbrechliche Formen aussehen zu lassen, als ob sie schweben oder große Figuren auf dünne Beine zu setzen. Der Glasmacher experimentiert mit 1300 Grad heißem, flüssigen Glas und kann sogar Luftblasen oder Metallstückchen einarbeiten. „Man kann alles aus Glas herstellen, wenn man weiß wie es geht“, sagt Tadashi Torii. Übrigens, ein Glasmacher stellt sogar das Gemenge aus Quarzsand, Pottasche, Soda und Kalk selber zusammen. “Das ist die Faszination des Berufes. Ich will die Reflektion des Lichts sehen. Ich habe hunderte von Techniken das Glas zu färben und zu verzieren“, so Torii. Er und seine Kollegen Theo Kaufmann und Sebastian Hartmann sind ein eingespieltes Team und freuen sich über das Interesse der Besucher. Bezüglich der selbst hergestellten Glasobjekte ist aufgrund von Covid 19 zurzeit eine Info auf der Homepage zu finden, die über den aktuellen Stand informiert: https://glasmanufaktur-willingen.de/glashandwerk-live/. Die Vorführungszeiten werden täglich von Montag bis Freitag um 10.00 Uhr, 11.30 Uhr, 14.00 Uhr und 15.30 Uhr und Samstag um 10.00 Uhr, 11.30 Uhr und 14.00 Uhr angeboten. In den Ferien können sich die Vorführungszeiten ändern!
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