Ihren Weltruhm verdankt die fürstbischöfliche Residenz Würzburg der großartigen Architektur Balthasar Neumanns und besonders dem Höhepunkt ihrer reichen Ausstattung: der Freskendekoration im Kaisersaal und Treppenhaus durch Giovanni Battista Tiepolo (1696–1770). Die im Nordflügel der Residenz befindliche Staatsgalerie ist deshalb den großen Jahrhunderten der venezianischen Malerei gewidmet. Nach einer Renovierung der Galerieräume im Jahr 2016 wurde die Präsentation überarbeitet, durch wichtige Werke ergänzt und gelangte auch dank zahlreicher konservatorischer Maßnahmen zu neuer Strahlkraft.
Neben Tizian und Tintoretto prägte vor allem Veronese die Malerei der Renaissance in Venedig. Zwei in seiner Werkstatt ausgeführte Bilderserien rufen in der Staatsgalerie die große Tradition der Kunst- und Handelsmetropole in Erinnerung. Werke von Palma il Giovane und den Bassano dokumentieren das Fortbestehen der künstlerischen Blütezeit bis ins frühe 17. Jahrhundert. Die ausgestellten Andachts- und Historienbilder, Veduten, Allegorien und Porträts eröffnen Einblicke in das politische, gesellschaftliche und religiöse Leben der Lagunenstadt. Im 18. Jahrhundert setzten Amigoni, Piazzetta, Pittoni und die beiden Tiepolo ihre Bilderzählungen mit viel Intelligenz und Witz in Szene. Fern ihrer Heimat stellten sich diese Meister, die in der Galerie mit bedeutenden Werken vertreten sind, in den Dienst der europäischen Fürsten. Ihre elegante, koloristisch reiche Kunst schmückte bald zahlreiche Residenzen nördlich der Alpen.
STAATSGALERIE IN DER RESIDENZ WÜRZBURG. VENEZIANISCHE MALEREI
Hg. Andreas Schumacher
Beiträge von Annette Kranz, Andreas Raub und Andreas Schumacher
168 Seiten, 43 Abbildungen in Farbe, 14,8 x 21 cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-7954-3556-1
EUR 16,-
Publikationen | DIE PINAKOTHEKEN
Verlag Schnell & Steiner
Venezianische Malerei (schnell-und-steiner.de)
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