Am Samstag, 17. Juli 2021, eröffnet das Erlebnisportal Weimar im Innenhof des Studienzentrums der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Der weithin sichtbare, spannungsvolle Neubau mit einer Fassade aus Birkenrinde macht im Inneren auf die Schönheit und den Reichtum der Kulturlandschaft Thüringens aufmerksam. Mit dem Erlebnisportal entsteht ein neuer zentraler Anlauf- und Informationspunkt für Besucherinnen und Besucher und ein Ort mit besonderer Aufenthaltsqualität für alle Weimarerinnen und Weimarer. Das Ensemble mit einem einladenden Café im Innenhof aktiviert dabei gleichzeitig das Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek weiter als offenen und öffentlichen Ort.

Der von der Berliner Architektin Helga Blocksdorf entworfene nachhaltige Bau aus mehrschichtigen Massivholzplatten überragt die Coudray-Mauer am Platz der Demokratie als prominenter Mauerreiter. Für zunächst fünf Jahre stellt der temporäre Pavillon hier eine räumliche, formale und inhaltliche Verbindung zwischen dem Gartendenkmal Park an der Ilm und den Gebäuden der Weimarer Klassik her. Dabei nimmt er starken Bezug auf seinen Standort über der von Clemens Wenzeslaus Coudray 1820 errichteten Mauer der ehemaligen Holzställe mit den beiden Torhäusern. Eine Aussichtsplattform erlaubt den Blick zum Park, zur Herzogin Anna Amalia Bibliothek und zum Stadtschloss. Der bühnenhafte Charakter des Ausgucks und die Verkleidung aus heller Birkenrinde verweisen dabei auf eine weitere, ursprünglich temporär gedachte Architektur: das Borkenhäuschen, das Johann Wolfgang Goethe 1778 für eine Theateraufführung im Park errichten ließ. Das Borkenkleid verleiht dem Bau des Erlebnisportals Weimar ein kräftiges Volumen, dessen eigentliche Leichtigkeit sich erst im Inneren zeigt.

Im luftigen Innenraum machen raumhohe Videowalls mit sieben Kurzfilmen auf ausgewählte touristische Ziele in Thüringen aufmerksam. Visuell beeindruckend führen sie in die Orte und Geschichten ein, die das Erlebnisportal in sieben thematischen Touren bündelt. Das Spektrum reicht von kultur- und gesellschaftshistorisch bedeutenden Orten bis zur Literatur und Residenzkultur: Von der „Geburtsstunde Demokratie“ in Schwarzburg, wo Friedrich Ebert die Weimarer Verfassung an seinem Urlaubsort unterzeichnete, über die „Gezähmten Landschaften“ der barocken Parks und Landschaftsgärten bis zum Thüringer Wald, wo Goethe auf dem Kickelhahn ein weltbekanntes Gedicht schrieb. Neben Touren-Flyern dienen korrespondierende Audiofeatures als Wegbegleitung, abrufbar über die zugehörige Web-App. Die App bietet zudem sieben eigens für das Projekt entstandene Kompositionen des Kontrabassisten und Echo-Preisträgers Sebastian Gramss, die Thüringen musikalisch erlebbar machen und die Ausflüge untermalen. Über das kostenfreie WLAN im Erlebnisportal können die Inhalte gleich vor Ort heruntergeladen werden.
Die Gestaltung des multimedialen Informationsangebots entwickelte die Dresdner Agentur Whitebox, die auch die Konzeption und Umsetzung verantwortete. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Ansprüche der Barrierefreiheit im Sinne des „Designs für alle“ gelegt.

Anlässlich der Eröffnung des Erlebnisportals Weimar sagte Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Thüringen: „Das Weimarer Erlebnisportal vereint in einem modernen und experimentellen Neubau die Thüringer Erzählweise und die Umsetzung des kulturtouristischen Marketings. Ausgehend von der kulturellen Topographie Thüringens werden hier die einzelnen Institutionen und Liegenschaften sichtbar und erlebbar gemacht und vergegenwärtigen uns, wie die unterschiedlichen Zielpunkte thematisch und historisch miteinander verwoben sind.“
Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz ergänzt: „Ich freue mich über die kühne Dachreiter-Architektur des Birkenpavillons in subtiler Verbindung mit dem hochrangigen Denkmal des Roten Schlosses. Die Menschen sollen einfach mal staunen: ‚Wow, die trauen sich was!‘ Das immersive Erlebnis im Innern lockt mit filmischen Impulsen und verknüpften Informationen auf spannende Touren durch die einzigartige Kulturtopographie Thüringens.“

Im Sinne der Tourismusstrategie Thüringen 2025 fördert der Freistaat Thüringen an Orten mit hoher touristischer Bedeutung die Errichtung von „Erlebnisportalen“. Die Bauten entstehen im Auftrag der Thüringer Staatskanzlei und werden durch die Thüringer Tourismus GmbH, die Klassik Stiftung Weimar und die Wartburg-Stiftung Eisenach in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten umgesetzt. Die Kosten des Gesamtprojekts des Erlebnisportals Weimar belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro und werden aus Mitteln des Europäischen Strukturfonds EFRE finanziert. Das Erlebnisportal „Thüringen entdecken BUGA 2021“ der Thüringer Tourismus GmbH auf dem Erfurter Petersberg ist bereits im Rahmen der BUGA geöffnet.

Am Samstag, 17. Juli, ab 13 Uhr eröffnet das Erlebnisportal Weimar mit einem Publikumsfest. Das vielfältige Programm beschließt am Abend – um 20 und um 21 Uhr – ein Jazz-Konzert von Sebastian Gramms (Kontrabass) mit Philip Zoubek (Klavier) und Hayden Chisholm (Saxophon). Am Sonntag, 18. Juli, um 15 Uhr sind die Musiker in der Orangerie Belvedere zu erleben. Weitere Konzerte an Touren-Zielen des Erlebnisportals folgen.

Öffnungszeiten ab 18. Juli 2021
Erlebnisportal Weimar
Platz der Demokratie 4 | 99423 Weimar
Sommer: Mo–So 9–20 Uhr
Winter: Mo–So 9–17 Uhr

Café im Innenhof des Studienzentrums
Mo–So 10–18 Uhr

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99423 Weimar
Telefon: +49 (3643) 545-0
http://www.klassik-stiftung.de

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