Dabei zeigte sich, dass die tatsächliche Nutzung von Smart-Home-Lösungen in beiden Befragungsländern noch nicht stark verbreitet ist, aber gleichzeitig ein recht hohes Interesse für eine zukünftige Nutzung besteht. Spitzenreiter bei der aktuellen Nutzung sind die Steuerung und Kontrolle von TV, Audio- oder Video-Geräten im Haushalt. 18 Prozent der Befragten aus Großbritannien und 16 Prozent der Befragten aus Deutschland geben an, dass sie Unterhaltungselektronik-Produkte per App steuern. Weitere 30 Prozent in Großbritannien und 25 Prozent in Deutschland können sich eine solche Nutzung in Zukunft vorstellen.
Lampen und Beleuchtung
Die Steuerung der Beleuchtung ist für viele Befragte ein weiteres interessantes Anwendungsfeld. In Großbritannien setzen bereits 11 Prozent auf smarte Beleuchtungslösungen, weitere 36 Prozent können sich eine intelligente Lichtsteuerung für die Zukunft vorstellen. Auf ähnlichem Niveau sind die Werte in Deutschland: 13 Prozent nutzen bereits smarte Lichtlösungen, 30 Prozent sind offen für eine zukünftige Nutzung.
Heizung und Klima
Stetig steigende Energiekosten sind häufig ein Grund, um Heizungen, Heizkörper oder Klimaanlagen mit smarten Funktionen aufzurüsten. So lässt sich beispielsweise die Heizung aus der Ferne steuern oder sie regelt die Temperaturen ganz automatisch entsprechend den Anwesenheitszeiten der Bewohner:innen. 10 Prozent der in Großbritannien Befragten geben an, dass sie bereits Lösungen im Einsatz haben, mit denen sie die Temperaturen im Zuhause smart regeln. Weitere 39 Prozent können sich mit dem Gedanken einer zukünftig Nutzung gut anfreunden. Bei den in Deutschland Befragten liegt die aktuelle Nutzung bei 8 Prozent, ein weiteres Drittel (33 Prozent) ist offen für eine zukünftige Nutzung.
Sicherheitslösungen
Die Steigerung des Sicherheitsgefühls ist eine weitere Disziplin, für die smarte Lösungen bereit stehen. 13 Prozent der Briten nutzen bereits Anwendungen, bei denen smarte Kameras Bilder aus der Wohnung, dem Haus oder Garten auf das Smartphone oder Tablet schicken. Weitere 36 Prozent können sich eine zukünftige Nutzung vorstellen. Bei den Befragten aus Deutschland liegt diese Nutzung erst bei 7 Prozent, allerdings können sich auch hier deutlich mehr, nämlich 30 Prozent, eine zukünftige Nutzung vorstellen. Smarte Sensoren wie beispielsweise Bewegungs- oder Rauchmelder und Sensoren, die geöffnete Fenster oder Türen signalisieren, stehen ebenfalls hoch im Kurs. In Deutschland sind sie in 12 Prozent der Haushalte aktuell im Einsatz, zukünftige Nutzung können sich 36 Prozent der Befragten vorstellen. In Großbritannien liegt die aktuelle Besitzrate mit 11 Prozent der Haushalte zwar etwas niedriger, allerdings sind hier 45 Prozent offen für eine Anschaffung in Zukunft.
Smarte Schlösser sind aktuell noch eine Ausnahmeerscheinung. Nur 2 Prozent der in Großbritannien Befragten haben eine smarte Schließlösung für ihr Haus oder ihre Wohnung im Einsatz, 27 Prozent können sich eine zukünftige Nutzung vorstellen. Vergleichbar sind die Zahlen für Deutschland. Aktuellen Einsatz smarter Schließlösungen geben hier 3 Prozent an, eine zukünftige Nutzung kann sich jeder vierte Befragte (25 Prozent) vorstellen.
Kleine und große Hausgeräte
Vergleichsweise niedrig ist aktuell der Besitz von Hausgeräten mit smarten Funktionen bei den Befragten. Nur jeweils 3 Prozent der in Großbritannien Befragten geben an, dass sie große Hausgeräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschine oder kleine Hausgeräte wie Küchenmaschinen oder Kaffee-Vollautomaten smart steuern oder kontrollieren. Die niedrige aktuelle Nutzung zeigt aber das Zukunftspotenzial: Bei den großen Hausgeräten können sich das 33 Prozent für die Zukunft vorstellen, bei den kleinen Hausgeräten 21 Prozent der Briten. In Deutschland liegt die aktuelle Nutzung mit jeweils 4 Prozent geringfügig höher. Zukünftig ihre großen Hausgeräte per App zu kontrollieren können sich 28 Prozent der in Deutschland Befragten vorstellen. Bei kleinen Hausgeräten ist das für 24 Prozent vorstellbar.
Den Hausputz anderen überlassen? „Gern“, sagen 8 Prozent der in Deutschland Befragten und meinen damit, dass sie bereits über einen smarten Staubsaugroboter verfügen. Weitere 22 Prozent können sich vorstellen, den Staubsaug-Job zukünftig dem Roboter zu überlassen. Bei den Befragten in Großbritannien ist der aktuelle Besitzstand in diesem Segment mit 2 Prozent zwar deutlich niedriger, dafür ist die Offenheit für den zukünftigen Einsatz mit 21 Prozent auf nahezu gleichem Niveau.
Garten und Balkon
Gerade in der Sommer-Urlaubszeit stehen Garten- und Balkonbesitzer:innen häufig vor der Herausforderung sich um die Pflanzen trotz Abwesenheit kümmern zu müssen. Smarte Lösungen können hier unterstützen, sind aber bisher kaum verbreitet. Nur jeweils 1 Prozent der in Großbritannien Befragen geben an, dass sie einen smarten Mähroboter oder ein smartes Bewässerungssystem einsetzen. Für eine zukünftige Nutzung offen sind 17 Prozent (Mähroboter) respektive 21 Prozent (smartes Bewässerungssystem). Leicht höher sind die Zahlen bei den in Deutschland Befragten. Jeweils 3 Prozent nutzen bereits smarte Mähroboter oder Bewässerungssysteme, 18 Prozent (Mähroboter) beziehungsweise 24 Prozent (Bewässerung) können sich mit einer zukünftigen Nutzung anfreunden.
Positive Grundeinstellung aber auch Sicherheitsbedenken
„Unsere Befragungsergebnisse zeigen, dass Besitz und Nutzung von Smart-Home-Lösungen immer noch hinter den Erwartungen der Tech-Branche liegen. Dass aber über alle smarten Produktkategorien ein großer Anteil der Befragten einen zukünftigen Einsatz in Betracht zieht, zeigt das große Potenzial, das weiterhin für smarte Lösungen besteht“, so Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.
Grundsätzlich zeigt die aktuelle Befragung eine generelle Offenheit der Konsument:innen für smarte Lösungen. Allerdings je nach Kategorie in unterschiedlicher Ausprägung. Smarte Schlösser und Schließlösungen wollen beispielsweise 36 Prozent der in Großbritannien Befragten auch zukünftig nicht nutzen. In Deutschland liegt die Ablehnung solcher Lösungen mit 28 Prozent etwas darunter. Die Überwachung des eigenen Heimes per smarter Videokamera lehnen 18 Prozent der in Großbritannien Befragten ab. Mit 19 Prozent ist die Ablehnungsquote in Deutschland auf nahezu gleichem Niveau.
Nach den Gründen für die Ablehnung befragt, entstehen auf beiden Seiten des Kanals ähnliche Gewichtungen: 38 Prozent der Ablehner in Großbritannien und 35 Prozent in Deutschland befürchten Sicherheitsrisiken, also dass es einen unautorisierten Zugriff von außen auf Schlösser oder Kameras geben könnte. 23 Prozent (Großbritannien) beziehungsweise 19 Prozent (Deutschland) befürchten, dass die Hersteller der Technologien Daten über das Nutzungsverhalten sammeln könnten. Dass die Technologie für sie zu kompliziert und fehleranfällig sei, befürchten 21 Prozent in Großbritannien und 23 Prozent in Deutschland.
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 4.269 Personen zwischen dem 07.07. und dem 09.07.2021 in Deutschland (n= 2.057) und UK (n= 2.212) teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung des Landes ab 18 Jahren.
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