Die Zukunft vieler SeniorInnen in Deutschland sieht aufgrund niedriger Renten, wenig altersgerechtem Wohnraum und zu wenig Heimplätzen eher düster aus. Viele von ihnen wollen auch deswegen zu Hause bleiben, können das aufgrund der Raumsituationen vor Ort aber nur selten. Dieses gesellschaftliche Problem, packt der bzh e.V. an, indem er Menschen dabei hilft, ihr Zuhause nach individuellen Bedürfnissen anzupassen.

Der demografische Wandel schreitet voran. In 2050 werden laut Bundeszentrale für politische Bildung mehr als 20 Mio. Menschen über 70 Jahre alt sein, davon mindestens ein Viertel pflegebedürftig. Unsere Gesellschaft ist bei weitem noch nicht auf diese Überalterung vorbereitet. Das betrifft insbesondere das Wohnen und Versorgen älterer Menschen. Dabei kommt zu den fehlenden stationären Pflegeplätzen und nicht ausreichendem altersgerechtem Wohnraum auch der ausdrückliche Wunsch vieler SeniorInnen zu Hause alt werden zu wollen.

Den Wohnraum älterer Menschen an neue Bedürfnisse anzupassen, ist die Hauptaufgabe des 2021 in Hamburg gestarteten Vereins bzh e.V.. Durch die Förderung aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie kann diese Beratung kostenlos angeboten werden. Im Fokus stehen vor allem die vier Themenfelder: Alltagshilfen, Harmonie in der Familie, Digital im Alter und Wohnumfeld-Beratung. „Und damit alles hinter der Fußmatte“, so Vereinssprecherin Sophie Richter. Die Beratung erfolge telefonisch oder per Video, am häufigsten persönlich vor Ort. „Dabei geht es uns darum, das ganze Bild wahrzunehmen, uns Zeit zu nehmen und nah am Menschen zu sein. Gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Angehörigen setzen wir uns mit allen relevanten Themen auseinander – auch denen, die viele gerne verdrängen möchten, zum Beispiel Tod, Krankheit und Einsamkeit oder auch zwischenmenschliche Konflikte. Wir bauen Hemmschwellen ab, erkennen und priorisieren gemeinsam die Bedürfnisse, geben Impulse und stellen, sofern wir nicht selbst helfen können, Kontakt zu konkreten Ansprechpartnern her.“ Der bzh. e.V. sei eine Schnittstelle, die es so noch nicht gebe, so Richter. Das Angebot an Möglichkeiten zur Erleichterung des Alltags sei groß und oft unübersichtlich. „Wenn ein älterer Mensch ein Bedürfnis hat, z.B. nach einem Einkaufsservice oder digitaler Infrastruktur, gibt es mehrere Anbieter, aus denen man wählen kann. Unser Verein bietet hier Orientierung, Beratung und Begleitung bis zur oft herausfordernden Umsetzung, insbesondere bei Finanzierungen durch Förderbanken wie der KFW.“

„Immer mehr Menschen wollen und müssen in den eigenen vier Wänden alt werden – das sollten sie selbstbestimmt in der gewohnten Umgebung und als wertvoller Teil der Gesellschaft“, sagt Leif Lewinski, Gründungsmitglied des Vereins und zudem Geschäftsführer der partnerschaftlich verbundenen besser zuhause GmbH, ein Spezialist für das Thema Barrierefreiheit und altersgerechtes Wohnen. „Der Verein schließt eine wichtige Lücke im Bereich ganzheitliche Beratung, Orientierung und Betreuung für ältere Menschen und deren oft überforderte Angehörige.“

Über bzh – besser zuhause e.V

Der 2021 in Hamburg gestarte gemeinnützige Verein bzh – besser zuhause e.V. unterstützt Pflegebedürftige in unterschiedlichsten Belangen dabei, würdevoll und selbstbestimmt in der eigenen Häuslichkeit altern zu können. Im Fokus stehen die Hilfe für Betroffene, deren Angehörige und Betreuende bei Herausforderungen wie Alltagshilfen, Pflegebedarf, eingeschränkter Mobilität, digitale Assistenzsysteme, nicht barrierefreien Räumlichkeiten, aber auch Themen wie Harmonie in der Familie. Dabei setzt der bzh e.V. neben Spenden und Fördermitteln auch auf die Zusammenarbeit mit lokalen und bundesweiten Partnern. www.bzh-ev.de

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