Von Juni auf Juli 2021 ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer auf dem sächsischen Arbeitsmarkt um 3.200 auf 121.400 gesunken. Die Arbeitslosenquote ist damit auf 5,7 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, bei dem die Corona-Pandemie bereits deutliche Spuren hinterlassen hat, sind aktuell rund 12.900 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent. Der Arbeitsmarkt bewegt sich weiterhin auf dem Niveau vom Jahr 2018. Übliche saisonale Effekte, die zum Anstieg der Arbeitslosigkeit führen, werden sich wegen der späten Ferien erst im August 2021 auf dem Arbeitsmarkt abzeichnen.

„In den vergangenen Wochen haben viele Menschen eine neue Beschäftigung gefunden und haben ihre Arbeitslosigkeit beendet. Deshalb ist im Monatsverlauf die Arbeitslosigkeit erneut gesunken. Im Jahresvergleich entwickeln sich alle drei Arbeitsmarktindikatoren positiv. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Beschäftigung steigt und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen befindet sich auf sehr hohem Niveau. Weil die meisten Unternehmen nach Fachkräften suchen und Fachkräfte meist auch schneller ihre Arbeitslosigkeit beenden, investieren wir weiter in die Qualifizierung der Menschen – ob arbeitslos oder beschäftigt. Das aktuelle Infektionsgeschehen und die damit einhergehenden Lockerungen bieten wieder mehr Möglichkeiten und Chancen, dass Qualifizierungsangebote beginnen und erfolgreich beendet werden können. Deshalb steht das zweite Halbjahr im Zeichen der Aktivierung und Qualifizierung. Durch Zuschüsse zu den Lohnkosten und die nun wieder intensivere persönliche Beratung werden arbeitslose Frauen und Männer zusätzlich unterstützt“, sagte Siegfried Bäumler, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.

Arbeitslosenzahl im Juli: 121.389
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (124.609): -3.220 oder -2,6 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (134.318): -12.929 oder -9,6 Prozent
Arbeitslosenquote im Juli: 5,7 Prozent

Anträge auf Kurzarbeitergeld für April: 19.800
Personen in den Anträgen auf Kurzarbeitergeld für April: 120.589           

Arbeitslosigkeit

Insgesamt gab es im Juli in Sachsen 121.389 arbeitslose Menschen. Im Vergleich zum Vormonat waren 3.220 weniger (minus 2,6 Prozent) arbeitslos gemeldet. Das liegt vor allem daran, dass mehr Menschen eine neue Arbeit aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 12.929 weniger Menschen arbeitslos gemeldet (minus 9,6 Prozent). Die Vorjahresveränderung fällt kräftig aus – im Juli 2020 waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie am Arbeitsmarkt deutlich erkennbar.

Im Juli 2021 wurden 34,5 Prozent aller Arbeitslosen (41.878) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 65,5 Prozent (79.511) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 1.514 weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (minus 3,5 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr sind es 12.294 Arbeitslose weniger (minus 22,7 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 1.706 (minus 2,1 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 635 (minus 0,8 Prozent) gesunken.

Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 5,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank sie um 0,6 Prozentpunkte.

Kurzarbeit

Für den Monat April 2021 liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben im April rund 19.800 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 120.600 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Damit war jeder 14. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von einem Arbeitsausfall betroffen. Gegenüber Februar 2021 (163.500 Personen in Kurzarbeit) sind die Zahlen der realisierten Kurzarbeit in Sachsen rückläufig, wenn auch weiter auf hohem Niveau. 

Auch im Juli 2021 haben 231 sächsische Unternehmen Kurzarbeitergeld neu angezeigt, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war. Hinter den 231 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld standen rund 17.000 Beschäftigte. Die meisten davon arbeiten im Verarbeitenden Gewerbe – wie zum Beispiel im Bereich der Automobil- und Zulieferindustrie.

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten in Sachsen ist von April auf Mai um 1.200 angestiegen. Das ist für einen Mai eher ein schwacher Beschäftigungsanstieg und mit den im Mai noch vorhandenen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie zu erklären. In Branchen wie Handel und Gastgewerbe ist die Beschäftigung im Mai sogar leicht gesunken.

Damit waren im Mai 2021 in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,62 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 13.600 mehr Menschen angestellt, was einem Beschäftigungsanstieg von 0,8 Prozent entspricht.

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es in der Zeitarbeit (plus 5.200), im Sozialwesen (plus 3.100) und im Bereich Logistik (plus 3.000). Einen starken Beschäftigungsaufbau gab es weiterhin im Gesundheitswesen (plus 2.900) und im Bereich der Immobilien, freiberuflichen, technischen Dienstleitungen (plus 2.700).  Im Gastgewerbe (minus 2.900) und im Bereich Handel/Instandhaltung und Reparatur von Kfz (minus 1.800) ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zurückgegangen.

Arbeitskräftenachfrage

Im Juli haben sächsische Betriebe insgesamt 9.016 freie Stellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Juni waren es 159 mehr (plus 1,8 Prozent) und zum Juli 2020 rund 1.778 mehr (plus 29,3 Prozent) gemeldete Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu berücksichtigen, dass im Juli 2020 vergleichsweise wenig Stellen gemeldet wurden. Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 41.522 freie Stellen gemeldet, 1.635 mehr als im Vormonat und rund 8.186 mehr als vor einem Jahr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice berät suchende Unternehmen und vermittelt geeignete Bewerberinnen und Bewerber.

Unterbeschäftigung

Im Juli 2021 haben rund 37.700 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen vorübergehend der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung. Viele wurden mit Weiterbildungen (7.287) gefördert, haben an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung (5.619) und an Aktivierungsmaßnahmen (6.112) teilgenommen oder wurden durch andere Träger unterstützt (5.260). Ein weiterer Teil der Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos – zum Beispiel wegen kurzfristiger Krankheit (3.132).

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – belief sich im Juli 2021 auf insgesamt 159.096 Personen. Die Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit ist von Juni auf Juli 2021 um 2.562 (minus 1,6 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 14.089 (minus 8,1 Prozent) gesunken. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 76,3 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Juli 2021 bei 7,4 Prozent.

Grundsicherung

Im Juli waren 144.181 Familien (Bedarfsgemeinschaften) auf finanzielle Unterstützung der dreizehn sächsischen Jobcenter angewiesen. Damit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat um 2.091 gesunken. Insgesamt 179.237 erwerbsfähige Menschen sind aktuell auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, 2.293 weniger als im Juni. Nach aktuellen Hochrechnungen haben im Vergleich zum Vorjahresmonat 13.092 weniger Menschen Grundsicherung bezogen. Der vergleichsweise hohe Rückgang ist vor allem im hohen Vorjahresniveau begründet.

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