Das pick-nick war 1961 eines der ersten Selbstbedienungsrestaurants in Dresden. Gebaut wurde es nach den Plänen der Architekten Günter Gruner (* 1931), Gerhard Landgraf (*1931) und Herbert Löschau (1932 – 2005) vom VEB Hochbauprojektierung Dresden. Hinzu kamen Heinz Zimmermann und Martin Gersdorf für die Innenarchitektur.

Am 14. Juli 1961 wurde das pick-nick eröffnet. Es besaß Einzelbuffets für kalte und warme Speisen, Getränke, Back- und Handelswaren sowie einen Tabakverkauf. Die Preise waren niedrig und das Lokal vielfrequentiert.  Vielen Dresdnern ist das Lokal jedoch als „Dreckscher Löffel“ bekannt, da es viele Jahre ein Hygieneproblem gab. Nach 1990 wurde der Pavillonbau nach einer Zwischennutzung als Küchenstudio mit Bistro nur noch temporär genutzt. Seit 15 Jahren steht er leer, eine denkmalpflegerische Unterschutzstellung wurde 2013 abgelehnt, der Abriss ist beschlossen und wird demnächst umgesetzt.

Doch was hätte aus dem Picknick werden können? Umbauen, ausbauen, weiterbauen des Ostmoderne-Baus im Sinne des Upcycling? Können historische Strukturen weiterentwickelt werden, und wenn ja: Wie? Diese Fragen stellten sich im Wintersemester 2020/21 Studierende an der TU Dresden und entwarfen unter Nutzung des historischen pick-nick-Baus ein Museum der Ostmoderne mit Ausstellungsräumen, Ateliers und Lokal.

Letztmalig öffnet das pick-nick nun seine Türen: Im Format der Pop-Up-Ausstellung präsentiert das Stadtmuseum anhand historischer Fotografien, aktueller Modelle und Pläne sowie mit der Original-Leuchtreklame „pick-nick“ und dem Schriftzug „Gastronom“ die Entstehung des Baus, dessen Nutzung, die Entwürfe der Studierenden sowie die Pläne des Werkstattverfahrens des Eigentümers Immvest Wolf GmbH. Hinzu kommt ein Interview mit dem Architekten Günter Gruner zum Hintergrund des Baus und der Durchführung des Projektes. Das Picknick zeigt sich damit im Wandel des Zeitgeschmacks und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.

Eine Ausstellung im Pop-Up-Format als Kooperation des Stadtmuseums Dresden mit der TU Dresden (Professur für Gestaltungslehre, Fakultät Architektur), ostmodern.org und Quarterback Immobilien.

Die Durchführung der Veranstaltungen erfolgt nach den aktuell gültigen Corona-Auflagen! Alle notwendigen Informationen hierzu finden Sie auf www.stadtmuseum-dresden.de.

·         SO 04. Juli 2021

10.00 – 18.00 Uhr: „Picknick am pick-nick“ mit Getränken vom Kaffeebike und belegten Brötchen vom Stullenbüro
15.00 – 18.00 Uhr: "Bauliche Hingucker? Architektur im DDR-Alltag"

Direkt im ehemaligen pick-nick unternehmen wir mit Ihnen eine kleine Reise zurück in die Zeit, als dieser und ähnliche Orte zum Straßenbild Dresdens gehörten. Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Erinnerungen an DDR-typische Architektur und wie sie Sie in Ihrem Alltag und Ihrer Freizeit erlebt haben, zu erzählen.
>> Keine Anmeldung erforderlich – einfach vorbeikommen!

·         MI 14. Juli 2021

19.00 – ca. 20.30 Uhr: Diskussion „Architektur des/am Picknick“
Moderation: Prof. Dr. Henning Haupt (TU Dresden, Professur für Gestaltungslehre)
–          Dipl.-Ing. Günter Gruner (1961 Architekt des pick-nick)
–          Julian Brendler (Studierender TU Dresden, Professur für Gestaltungslehre)
–          Dipl.-Ing. Dirk Lorenz oder Dipl.-Ing. Falk Leinert (Leinert Lorenz Architekten)
–          Steffen Funk (Niederlassungsleiter Quarterback Immobilien AG)

Günter Gruner entwarf 1961 zusammen mit seinen Kollegen Landgraf und Löschau das pick-nick, das 30 Jahre als Restaurant genutzt wurde und nun seit vielen Jahren leer steht. Wie könnte man es heute erhalten und um-nutzen? Julian Brendler stellt seine Ideen dazu vor, die aus einem Seminar an der TU Dresden hervorgingen. Sie kontrastieren mit den Abriss- und Neubauplänen der Quarterback Immobilien AG, die von Leinert Lorenz Architekten und Steffen Funk präsentiert werden.
>>> Anmeldung erforderlich unter service@museen-dresden.de oder 0351-4887272 von Mo – Fr 9.00 – 17.00 Uhr.

·                SO 18. Juli 2021

17.00 – ca. 18.30 Uhr: Vortrag und Diskussion zum Thema Ostmoderne zwischen Abrissbirne und Hype
Veranstalter: ZfBK
Moderation: Till Schuster (ZfBK)

–          Vortrag Prof. Dr. Daniela Spiegel (Hochschule Anhalt in Dessau, Baugeschichte und Denkmalpflege): „Milchbars, Stuben, Spezialitätenrestaurants. Gaststättenarchitektur in der DDR“ (Dauer ca. 30 min)
–          Anschließend Kurzinput zum aktuellen Umgang mit Architektur der Ostmoderne in Dresden und darüber hinaus aus Sicht des Netzwerks ostmodern.org sowie Diskussion mit
–             Dr. Claudia Quiring, Kustodin für Baugeschichte und Stadtentwicklung am Stadtmuseum Dresden
–            Prof. Dr. Henning Haupt, Professur für
           Gestaltungslehre an der TU Dresden
–            Marco Dziallas, Netzwerk ostmodern.org

Näheres Infos unter www.zfbk.de

>>> Anmeldung erforderlich unter
service@museen-dresden.de oder 0351-4887272 von Mo – Fr 9.00 – 17.00 Uhr.

·         SA 24. Juli 2021

15.00 – 18.00 Uhr: Erzählcafé „So sah’s damals eben aus … Architektur im DDR-Alltag“

Im ehemaligen pick-nick unternehmen wir mit Ihnen eine kleine Reise zurück in die Zeit, als dieser und ähnliche Orte zum Straßenbild Dresdens gehörten. Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Erinnerungen an DDR-typische Architektur und wie sie Sie in Ihrem Alltag und Ihrer Freizeit erlebt haben, zu erzählen.
>>> Keine Anmeldung erforderlich – einfach vorbeikommen!

·         SA 24. Juli 2021, Museumsnacht

18.30 / 19.30 / 20.30 / 21.30 Uhr: Mitmachaktion für Alle: Eigene “Küchen-Renn-Kakalaken” gestalten und anschließend gegeneinander ins Wettrennen schicken, Mit Dr. Robert Mund, Katrin Fritzsch, Bildung und Vermittlung

18.00 – 24.00 Uhr: Kaffeebike
Weitere Informationen unter: www.dresden.de/museumsnacht

·      SO 08. August 2021

12.00 – 17.00 Uhr: „Picknick am pick-nick“ mit gastronomischen Angebot von „Zur Tonne“ https://zur-tonne.de.

Last chance: Erleben sie mit uns noch ein allerletztes Mal das pick-nick als Ort für kulinarische Genüsse – danach wird abgerissen!!!

Anschrift
ehem. pick-nick, Grunaer Straße 28
www.stadtmuseum-dresden.de

Geöffnet
MI 14.00 bis 18.00 Uhr, SA+SO 10.00 bis 18.00 Uhr
Alle weiteren Informationen unter www.museen-dresden.de.

Eintritt
Eintritt frei

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Wilsdruffer Straße 2
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