Werkstattportale im Internet versprechen, den günstigsten Betrieb für Reparaturen und Dienstleistungen rund ums Auto zu finden. Doch die Portale versprechen mehr, als sie halten. In einem Test der Zeitschrift auto motor und sport mussten einige Portale schon bei relativ einfachen Leistungen wie Reifenwechsel und Einlagern der Winterreifen passen. Kompliziertere Aufträgen ließen sich teilweise gar nicht in die Portalmasken eintragen. Aber schon bei der Wahl der Portale muss der Verbraucher aufpassen. Es gibt Vergleichsportale, die dem Kunden nach Eingabe seiner Daten sofort eine Übersicht mit Terminangeboten samt Kostenvoranschlag versprechen. Zudem gibt es Ausschreibungsportale, bei denen man Leistungen ausschreiben kann, auf die sich Werkstätten mit freie Kapazitäten mit Kostenvoranschlägen bewerben. Dass aber kann dauern.

Ausgeschrieben und nachgefragt hat auto motor und sport relativ einfache Aufträge, nämlich für zwei verschiedene Automodelle einen Kundendienst mit anschließender Hauptuntersuchung, einen neuen Endschalldämpfer für einen Auspuff inklusive Montage sowie einen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen, inklusive Einlagerung der Winterräder und Auswuchten der Sommerreifen. Das Echo war überschaubar, was auch daran lag, dass sich manche Leistungen gar nicht in den Eingabemasken platzieren lassen. So müssen teilweise Reifenwechseln, Auswuchten und Einlagern getrennt ausgeschrieben werden. Doch wer will schon zu drei Werkstätten fahren? Die Kombination aus Kundendienst und Hauptuntersuchung war nur bei den Ausschreibungsportalen direkt anwählbar.

Von den fünf Portalen im Test waren die drei Vergleichsportale fairgarage.de, werkstars.de und repareo.de nur bedingt zu empfehlen. Entweder ließen sich die gewünschten Leistungen nicht kombinieren, oder aber für das Gesamtpaket gab es keine Angebote. Empfehlenswert schnitten dagegen die beiden Ausschreibungsportal autobutler.de und autoreparaturen.de ab. Sie eignen sich gut für einige standardisierte Arbeiten wie das Wechseln von Öl oder Bremsbelägen. Und zum Geldsparen taugen sie auch: So erstreckte sich die Preisspanne für den Räderwechsel von 55 bis 142 Euro, beim Kundendienst von 420 bis 762 Euro.

Eine weitere Schwäche der Portale: Große Marken-Autohäuser, Niederlassungen und Ketten wie Pitstop oder ATU nutzen die Portale nicht, sondern überwiegend freie Händler und Werkstätten. Pitstop und ATU bieten lieber auf ihren eigenen Homepages ähnliche Werkstattsuchen mit sofortigen Kostenvoranschlägen an. Und was bringen die Vergleichsportale? Vor allem Orientierung, was gängige Reparaturen oder Serviceleistungen kosten. Wenn Autobesitzer bei Reparaturen aber nicht ganz genau wissen, was defekt ist, lassen sich naturgemäß keine verlässlichen Kostenvoranschläge anfertigen.

Redakteure: Dirk Gulde und Carina Belluomo

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