Auch in dieser Woche bietet das Theater Vorpommern wieder ein abwechslungsreiches Programm und drei weitere Premieren, darunter mit dem Monodramen-Abend am Sonntag sogar zwei Uraufführungen.

Die erste Premiere findet am Donnerstagabend um 20 Uhr im Rubenowsaal statt. "Fahrenheit 451" in einer Bühnenfassung von Annett Kruschke lässt die berühmte Dystopie von Ray Bradbury lebendig werden. Die meisten Menschen verachten die Intellektuellen. Sie misstrauen den Botschaften schwer verständlicher Texte. Sie lieben Filme, Comics, Zeitschriften. Sie lieben Schönheit, Stil, geordnete Verhältnisse. Sie lieben Unterhaltung. Sie wünschen sich Gleichheit. Sie möchten dem Staat vertrauen. Sie melden Abweichungen und Gesetzesbrecher. Sie wünschen sich Antworten – nicht noch mehr Fragen. Für den Feuermann Montag, aus dessen Spritze Kerosin statt Wasser kommt, beginnt das Erwachen mit den neugierigen Fragen seiner träumerischen Nachbarin. Diese Begegnung wirkt auf Montag wie eine Initialzündung… Eine weitere Vorstellung findet direkt einen Tag später zum gleichen Zeitpunkt statt.

Am Samstagabend steht etwas Besonderes auf dem Programm: Detlev Glanert, Komponist des Jahres 2020, hat sein Kammeroper-Triptychon "Drei Wasserspiele" eigens für das Theater Vorpommern umgearbeitet. Eine Meerfrau, der die menschliche Seele fehlt, zwei Kranke, die auf wundersame Genesung hoffen und drei Schiffbrüchige, die alles für einen Tropfen Wasser geben würden – drei existenzielle Situationen, die in kürzester Zeit auf ihren dramatischen Höhepunkt zusteuern und erschütternd ehrlich mit der Frage umgehen, was den Menschen ausmacht, wenn es ums nackte Überleben geht. Die Premiere beginnt am 12. Juni 2021 um 19:30 Uhr im Großen Haus.

Am Sonntag bieten wir einen Monodramenabend. Das heißt: eine Eintrittskarte, zwei Stücke hintereinander. Diesmal gibt es zwei Uraufführungen zu sehen. "Greta" nähert sich der schillernden Figur Greta Thunberg an, die innerhalb eines Jahres eine globale Klimabewegung ins Leben rief. Für die einen verkörpert sie eine positive Zukunft, für andere ist sie ein Produkt der Medienindustrie, für wieder andere ein missbrauchtes Opfer.
Das zweite Stück widmet sich den Tagebüchern von Witold Gombrowicz, einem der bedeutendsten polnischen Autoren des 20 Jahrhunderts. Sein Leben als Exilant in Argentinien, Frankreich und Deutschland steht exemplarisch für eine neue Ortlosigkeit in der Moderne. Die Tagebücher voller Eigensinn gelten als sein wichtigstes Werk.

Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Rubenowsaal.

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