Die Universitätsmedizin Greifswald erhält den Deutschen Mobilitätspreis 2021. Die Initiative „Deutsch­land – Land der Ideen“ und das Bundesverkehrs­minis­terium zeichnete sie am heutigen Mittwoch, 9. Juni 2021, für ihre Navigations-App aus. Mit dieser finden sich Menschen besser und schneller im Gebäude zu­recht. Insbesondere Blinde und Seh­be­hin­derte profitieren von dem Programm. Die App hilft zudem Men­schen, die sich allgemein in Kran­ken­häu­sern und öffentlichen Einrichtungen unsicher fühlen.

Die Navigations-App ermittelt den jeweils besten Weg. Das kann, je nach persönlicher Auswahl, der kürzes­te Weg oder beispielsweise der ohne Treppen sein. Die App ist barrierefrei. Mitglieder des Blinden- und Seh­be­hindertenverbands hatten als Testpersonen mitgewirkt und entscheidende Verbesserungs­vorschläge ein­gebracht.

„Draußen lassen wir uns ganz selbstverständlich von unserem Handy den Weg weisen“, beschreibt Prof. Uwe Reuter, Vorstandsvorsitzender der UMG: „Da ist es doch folgerichtig, sich auch in großen und ver­schach­telten Gebäuden helfen zu lassen.“ Die Unimedizin besteht aus mehreren Gebäudeteilen und hat zahl­reiche Fahrstühle, „da kann man schon mal durcheinanderkommen. Ich kann das persönlich bestä­tigen“ sagt Prof. Reuter, der seit dem 15. März in Greifswald ist.

Für die digitale Navigation waren neben der App selbst zahlreiche drahtlose Zugangspunkte als Schnitt­stel­le erforderlich, sogenannte Access Points. Diese ersetzen die im Freien übliche Navigation über Satelliten. „Wer einen Verwandten besuchen möchte, den Seminarraum oder die Schlüsselausgabe sucht, ist froh, wenn er so schnell wie möglich den richtigen Weg findet“, beschreibt Toralf Schnell den Nutzen. Der Leiter der Stabsstelle Digitalisierung ist sicher, dass sich alle freuen, „wenn sie anschließend ohne Umwege zum Ausgang geleitet werden“.

Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digi­ta­le Infra­struk­­tur prämieren die UMG-App als vorbildliches Beispiel für vernetzte Mobilität. Das diesjährige Wett­be­werbs­motto war „intelligent unterwegs: Daten machen mobil“. Deutschlandweit haben sich über 300 Start-ups, Unternehmen, Verbände und Forschungsinstitutionen mit ihren Projekten beworben. Die Univer­si­täts­me­dizin Greifswald ist einer von zehn Preisträgern.

Mehr Informationen unter www.deutscher-mobilitätspreis.de

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