• Tarifvertrag muss strukturelle Grundlagen für die Gestaltung der Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit schaffen
  • Dafür sind eine Reform des Entgeltsystems und ein Gehaltsabschluss mit Augenmaß nötig
  • Arbeitgeber setzen auf partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften

Vor Beginn der Tarifgespräche im öffentlichen Bankgewerbe am 23. Juni 2021 fordert Gunar Feth, Verhandlungsführer der öffentlichen Bankenarbeitgeber, einen Tarifabschluss, der die herausfordernden wirtschaftlichen Realitäten abbildet und gleichzeitig den Weg in eine gute Zukunft für die Institute und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebnet. Die öffentlichen Banken legen den Schwerpunkt in den anstehenden Gesprächen deshalb auf eine Reform des Tarifvertrags – denn dieser muss die strukturellen Grundlagen für die Gestaltung der Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit schaffen. Zentrales Element dieser Reform ist die Überarbeitung des Entgeltsystems. Gemeinsam mit den Gewerkschaften wollen die öffentlichen Banken ein System entwickeln, das vor allem die künftige Bankenwelt abbildet.

Gunar Feth: "Voraussetzung dafür, dass diese wichtigen Zukunftsthemen angegangen werden können, ist aber auch ein Gehaltsabschluss mit Augenmaß. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden die Institute in den kommenden Monaten und Jahren treffen. Gleichzeitig setzen das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die Kosten der Regulierung die Ertragssituation der Banken unter Druck. Wir wollen in dieser Tarifrunde beides schaffen: Die Grundlage für Investitionen in die Zukunft und maßvolle Gehaltsanpassungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch in der Pandemie durchweg sehr gute Leistungen erbracht haben."

"Als Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken sind wir angetreten, in den anstehenden Tarifgesprächen die notwendigen Weichen für eine zukunftsfeste Bankenlandschaft mit guten und modernen Arbeitsplätzen zu stellen. Wir brauchen eine zukunftsgerichtete Reform des Tarifvertrags – nicht irgendwann, sondern jetzt!", so Dr. Ulrich Theileis, Stv. Verhandlungsführer der öffentlichen Banken.

Beide Verhandlungsführer ergänzen: "Für uns sind die Gewerkschaften Partner auf Augenhöhe. Wir wollen keine öffentlichkeitswirksame Konfrontation und Auseinandersetzung. Stattdessen streben wir einen konstruktiven und vertrauensvollen Dialog mit den Gewerkschaften an, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln."

Die Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken verhandelt ab diesem Jahr erstmals seit 1972 wieder eigenständig den Tarifvertrag für die 43 angeschlossenen Mitgliedsinstitute mit ihren mehr als 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 2020 hatte sich der VÖB aus der Verhandlungspartnerschaft mit den privaten Banken gelöst. Dominik Lamminger, für den Arbeitgeberverband zuständiges Mitglied der VÖB-Geschäftsleitung, erklärt diesen Schritt: "Mit der neuen Aufstellung können wir passgenauere Angebote unterbreiten, die die besondere Situation der öffentlichen Banken und ihrer Beschäftigten abbilden. So wollen wir gemeinsam mit den Gewerkschaften gute Ergebnisse für die Institute und ihre Beschäftigten erreichen."

Die Verhandlungsdelegation der öffentlichen Banken besteht aus:

Gunar Feth, Stv. Vorstandsvorsitzender der SaarLB, Verhandlungsführer
Dr. Ulrich Theileis, Stv. Vorstandsvorsitzender der L-Bank, Stv. Verhandlungsführer
Siegbert Weissbrodt, Leiter Personal, Deka Bank
Achim Meierkamp, Leiter Personal, NRW.BANK
Claudia Nikolaus, Leiterin Personal, L-Bank
Marcus Recher, Leiter Personal, LBBW
Katrin Spelz, Leiterin Personal und Kommunikation, SaarLB
Robert Szwedo, Leiter Personal, KfW
Dr. Christian Molitor, Verbandsgeschäftsführer, Sparkassenverband Saar
Dominik Lamminger, Mitglied der Geschäftsleitung, VÖB
Dr. Hagen Christmann, Leiter der Geschäftsstelle Tarifgemeinschaft Öffentlicher Banken, VÖB

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