Das Starkregenereignis vom letzten Freitag im südlichen Einzugsgebiet der Niers brachte nicht nur lokale Überschwemmungen mit sich. Entlang der Niers wurden in den folgenden Tagen tote Fische entdeckt. Dieses Fischsterben ist eine direkte Folge des Starkregens. Kommt es zu Starkregenereignisse auf befestigten Flächen z. B. in den Städten, fließen deutlich größere Wassermengen als üblich in die Kanalisation und in Richtung Kläranlage bzw. über Regenwasserkanäle in Richtung Gewässer.

Bei Starkregenereignissen ist die Speicherkapazität dieser Systeme jedoch irgendwann erschöpft und es kommt zu einem kontrollierten Überlauf in das nächstgelegene Gewässer. Man spricht dann von einem Abschlag, z. B. in die Niers.

Letzten Freitag sind u. a. in Mönchengladbach in der Spitze rund 40 mm Regen in knapp einer Stunde gefallen. Dies entspricht einem Ereignis, was statistisch gesehen, einmal alle 50 Jahre an gleicher Stelle vorkommt. Zum Vergleich: Die gesamte Niederschlagsmenge innerhalb eines Jahres beträgt in Mönchengladbach im langjährigen Mittel 718 mm.

Mit dem abgeschlagenen Wasser, aber auch mit weiterem abfließenden Wasser von unbefestigten Flächen gelangen Schmutzstoffe in das Gewässer, die zu einem Absinken des Sauerstoffgehaltes im Gewässer führen können. In der Niers befand sich aufgrund dessen stellenweise kein Sauerstoff mehr im Wasser und führte in Folge zu einem Fischsterben in diesen Bereichen.

Die Gewässerqualität der Niers hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, sodass man mittlerweile wieder mehr als 30 Fischarten in der Niers zählt. Trotz des Fischsterbens besitzt die Niers ein gutes Potenzial, das Voraussetzung für eine schnelle Erholung der Fischgemeinschaft im Gewässer ist.

Die Mitarbeiter des Niersverbandes werden soweit wie möglich die toten Fische einsammeln. Trotzdem können in den nächsten Tagen entlang der Niers noch vereinzelt tote Fische vorkommen.

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