• Lerche: “G7-Gipfel entscheidender Moment für Maßnahmen zu baldigem Ende der Corona-Pandemie"
  • Studie: Reiche Länder haben sich über 2,5 Milliarden zu viel Impfdosen gesichert

Vor dem anstehenden G7-Gipfel im englischen Carbis Bay fordert die Entwicklungsorganisation ONE die G7-Staaten auf, mit ehrgeizigen Maßnahmen das Ende der Corona-Pandemie einzuleiten. Konkret sollen die G7 bereits jetzt damit beginnen, den ärmeren Ländern Impfstoffe abzugeben. Während das Angebot an Impfstoffen die Nachfrage in allen G7-Staaten im Sommer übersteigen wird, wurden weltweit bisher weniger als ein Prozent der Corona-Impfdosen an Menschen verabreicht, die in einkommensschwachen Ländern leben. Zudem fordert ONE mehr Einsatz für die Bildung von Mädchen, einem Kernanliegen von Großbritanniens Premierminister Boris Johnson.

Karoline Lerche, Interims-Direktorin von ONE Deutschland, sagt: “Wir müssen jetzt schnell sein. Mit seinem Plan, Impfdosen aufzukaufen und an ärmere Länder zu verteilen, setzt US-Präsident Joe Biden vor dem G7-Gipfel genau das richtige Zeichen. Die anderen G7-Länder müssen an diesem Wochenende nachziehen, auch Deutschland. 30 Millionen Impfdosen von der Bundesregierung sind ein sehr guter Start, aber das reicht nicht. Die G7-Staaten haben überschüssige Impfdosen zur Verfügung. Der G7-Gipfel jetzt ist der entscheidende Moment für Maßnahmen zum baldigen Ende der Corona-Pandemie. Das Teilen von Impfstoffen ist in unserem eigenen Interesse – die Mutationen warten nicht.”

In einer aktuellen Studie hat ONE errechnet, dass sich die G7-Staaten über 2,5 Milliarden Impfdosen mehr gesichert als sie benötigen. Der Bericht zeigt auf, dass das Horten von Impfstoffen Leben kosten und die Pandemie um Jahre verlängern wird. Zudem hat ONE analysiert, dass das Angebot an Impfstoffen die Nachfrage in allen G7-Ländern spätestens Ende August übersteigt. Deutschland wird diesen Punkt voraussichtlich sogar Ende Juli erreichen.

Aktuell können über 400 Millionen Kinder auf der Welt, insbesondere Mädchen, nicht richtig lesen und schreiben. Daher fordert ONE die Bundesregierung auf, sich stärker für die Bildung von Mädchen einzusetzen und die Globale Bildungspartnerschaft GPE zu unterstützen. Die GPE will insbesondere Kindern, die am stärksten von Armut und Konflikten betroffen sind, Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen. Deutschland hat bereits 100 Millionen Euro zugesagt. Nötig wären allerdings 550 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre, damit die GPE ihre Arbeit für die Grundschulbildung von Kindern erfolgreich fortsetzen kann. Es wird erwartet, dass die G7 Finanzierungszusagen für die GPE machen. 

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

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