Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) modernisieren nach und nach ihre Fahrzeugflotte und zwar nachhaltig. Jüngstes Mitglied im umweltschonenden Fuhrpark wird nach derzeitigem Stand ein Wasserstoff-Elektrofahrzeug, das in seiner Reichweite dank Brennstoffzellentechnologie an die Anforderungen der EBE angepasst werden kann. Dadurch kann man unter anderem wichtige Ressourcen bei der Fahrzeugherstellung im Bereich der Batterien sparen.

„Der Förderantrag ist bereits gestellt und wir haben deutliche Signale, dass positiv entschieden wird“, erklärt Stephan Tschentscher, Geschäftsführer für den operativen Bereich der EBE. Damit sich Essens Entsorger Nummer 1 schon einmal ein Bild machen kann, hat ein neues Abfallsammelfahrzeug auf seinem Weg zum Zielort Freiburg im Breisgau zur Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF), einem gemeinsamen Unternehmen der Stadt Freiburg und Remondis, am heutigen Freitag (11. Juni) auf dem EBE-Betriebshof Station gemacht.

„Ich bin beeindruckt“, freut sich Tschentscher. „Damit beweisen wir, dass wir nicht nur über innovative und vor allem nachhaltige Projekte reden, sondern sie auch umsetzen. Mit der Umstellung auf eine klimafreundliche Fahrzeugflotte wollen wir die Umwelt schonen, den Kohlendioxid-Ausstoß verringern und die Lärmbelastung minimieren.“

Modularer Aufbau sorgt für Flexibilität

Bei dem neu geplanten Abfallwagen handelt es sich um ein Econic-Niederflurfahrgestell, das die Firma FAUN elektrifiziert und mit Brennstoffzellen ausgerüstet hat. Aufbau und Schüttung werden hydraulisch betrieben. Das hat bei der Wartung und Größe des Batteriepakets entscheidende Vorteile. Die Brennstoffzellen und die Wasserstofftanks sind modular aufgebaut, so dass die EBE das Fahrzeug flexibel an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen kann. Es kann mit bis zu drei Brennstoffzellen mit je 30 Kilowatt und mit bis zu acht Wasserstofftanks versehen werden. Wasserstoff hat im Vergleich zu Diesel einen deutlich höheren Energiegehalt. Im Klartext: Ein deutlich kleineres Tankvolumen ist nötig.

Im Vorfeld hatte die EBE verschiedene Antriebsarten, insbesondere Wasserstofffahrzeuge, unter die Lupe genommen. Konstant testet Essens Entsorger alternative Antriebe für die gesamte Fahrzeugflotte – vom Abfallfahrzeug bis zur Kehrmaschine. Bislang sind drei Hecklader für die Restmüllsammlung und zwei Sperrmüllfahrzeuge unterwegs, die rein mit Erdgas (Compressed Natural Gas, CNG) betrieben werden. Im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug produzieren sie deutlich weniger Feinstaub und Kohlendioxid.

Fahrzeugdaten:

Fahrzeugart:                 ASF Niederflurfahrzeug mit Sitzplätzen für vier Mitarbeiter
Fahrzeugtyp:                FAUN BLUE Power
Antrieb:                        Wasserstoff-elektrisch
Wasserstoff:                Modularer Aufbau mit bis zu drei Brennstoffzellen mit jeweils 30 Kw/h und bis zu 16,8 kg Wasserstofftanks
Batterie:                       LithiumEisenPhosphat (LiFePo) Batterie mit 85 Kw/h
Energieaufnahme:         Betankung an Wasserstofftankstelle oder laden an Schnelladestation mit bis zu 150 Kw
Nutzlast:                       circa zehn Tonnen

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