Mehr Selbstbestimmung und größtmögliche berufliche und gesellschaftliche Teilhabe: Anfang 2020 hat die Region Hannover den neuen Fachbereich Teilhabe ins Leben gerufen. Seitdem vereint der Fachbereich sämtliche Hilfen für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen – von der Eingliederungshilfe und Teilhabeleistungen für Kinder und Erwachsene bis zum Sozialpsychiatrischen Dienst. Ab jetzt auch unter einem Dach. „Die Umzüge sind abgeschlossen, der Fachbereich hat künftig in der Gradestraße ein eigenes Haus der Teilhabe. Damit finden die Menschen alle Hilfeleistungen an einem Ort“, sagt Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. „Wo vorher das Sozialamt oder das Jugendamt zuständig waren, kommt nun Hilfe aus einer Hand. Das ist eine bundesweit einmalige Lösung.“

Dadurch, dass der Fachbereich unter einem Dach arbeitet, müssen die Kundinnen und Kunden nicht länger mehre Adressen aufsuchen, sondern haben ein Ziel: Beratung, Untersuchung und Gespräche finden im Haus der Teilhabe statt. Möglich wurde dies durch ein zukunftsweisendes Raumkonzept, das zuvor entwickelt worden war. „Die örtlichen Gegebenheiten gehen optimal auf die besonderen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden ein und ermöglichen vernetztes und teamübergreifendes Arbeiten, das den ganzheitlichen Ansatz des Hauses der Teilhabe auch räumlich unterstützt“, sagt Cordula Drautz, Dezernentin für Finanzen und Gebäudewirtschaft der Region Hannover. Das Haus der Teilhabe ist barrierefrei zugänglich, es verfügt über behindertengerechte Sanitäranlagen und wirkt durch seine freundliche Raumatmosphäre sehr einladend.

Insgesamt rund 300 Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Ärztinnen und Ärzte, Verwaltungsfachkräfte und medizinische Fachassistenzen stehen nun im Haus der Teilhabe zur Verfügung, um gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern mit Beeinträchtigungen einen persönlichen Lebensentwurf zu planen und umzusetzen, der eine größtmögliche Selbstständigkeit zulässt. Daher liegt ein Schwerpunkt des Fachbereiches auf der Beratung und individuellen Gesamt- und Teilhabeplanung. Unabhängig vom Alter und von der Art der Beeinträchtigung können sich alle Menschen mit Behinderungen an den Fachbereich wenden, wenn sie Beratung, Unterstützung oder Leistungen zur Teilhabe benötigen.

Rund 15.000 Menschen mit Behinderungen haben im gesamten Regionsgebiet Anspruch auf Eingliederungshilfe, davon etwa 5.000 Kinder und Jugendliche. Für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit Wohnsitz in den Umlandkommunen ist die Region Hannover in der Gradestraße Ansprechpartner, für die Einwohnerinnen und Einwohner von Hannover ist die Landeshauptstadt zuständig. Unberührt bleiben ebenfalls die Aufgaben der selbstständigen Jugendämter der Städte Burgdorf, Laatzen, Langenhagen und Lehrte. Rund 400 Millionen Euro investiert die Region Hannover pro Jahr in die gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Das Haus der Teilhabe beherbergt elf Teams, die im Bürokomplex an der Gradestraße 20 auf rund 6.800 Quadratmetern Bürofläche untergebracht sind. Die Teams verteilen sich auf vier Etagen des 1994 errichteten Gebäudes. Das Haus der Teilhabe ist über die Stadtbahnlinie 2 (Station Großer Kolonnenweg) erreichbar, mit dem Pkw über die Autobahnanbindung A 2 und A 352. Ein ebenerdiger Eingang und Personenaufzüge machen das Haus der Teilhabe auf allen Etagen barrierearm.

Kontakt: Fachbereich Teilhabe, Gradestraße 20, 30163 Hannover, Mail: info-teilhabe@region-hannover.de; Tel. (0511) 616-0

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