Bereits 2016 kam das Thünen-Institut in einer Stellungnahme für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu der Feststellung, dass nicht etwa eine knappe Verfügbarkeit das zentrale Problem sei, sondern vielmehr die Frage, wer für die höheren Kosten der gentechnikfreien Ware aufkomme.
Für Dr. Thomas Janning, Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) und der angeschlossenen Bundesverbände (Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger, Verband Deutscher Putenerzeuger, Bundesverband Ei), ist die Schmerzgrenze nun erreicht:
"Auf diesem Preisniveau ist eine Hähnchen-, Putenfleisch- und Eiererzeugung für ein Angebot gentechnikfreier Produkte nicht mehr zu leisten. Die Prämienaufschläge beim Einkauf von gentechnikfreiem Soja haben sich binnen eines Jahres nahezu verdreifacht. Viele unserer tausend Geflügelhalter sind in tiefer Sorge um ihre Existenz. Diese dramatische Situation beim Futter muss daher schnellstmöglich zu fairen Verbraucherpreisen für Geflügelfleisch und Eier ohne Gentechnik führen!"
Bereits seit Jahren bekennt sich die deutsche Geflügelwirtschaft zur gentechnikfreien Fütterung. Sie hat als erste Branche bei tierischen Produkten auf den Einsatz von nicht-gentechnisch verwendetem Soja gesetzt. Eier, Hähnchen- und Putenfleisch aus gentechnikfreier Fütterung sind anders als bei anderen tierischen Erzeugnissen heute Standard in deutschen Supermarktregalen. Der Marktanteil von "Ohne Gentechnik"-Produkten von heute 5,4 % resultiert ganz maßgeblich aus dem gentechnikfreien Angebot der Geflügelwirtschaft. Der Sektor der deutschen Geflügelwirtschaft stellt nach Milch die zweitgrößte Produktkategorie beim "Ohne Gentechnik"-Siegel.
Sorge um Versorgungssicherheit
Doch heute hat sich die Wettbewerbssituation der Geflügelwirtschaft mit ihrer konsequent umgesetzten "Ohne Gentechnik"-Strategie gegenüber anderen Fleischarten, die überwiegend keine gentechnikfreie Fütterung praktizieren, deutlich verschlechtert. Verbandsgeschäftsführer Janning appelliert:
"Die massiv gestiegenen Prämienaufschläge für gentechnikfreies Soja in der Mastgeflügel-und Legehennenfütterung müssen in der Wertschöpfungskette erwirtschaftet und von Handel sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern angemessen honoriert werden. Ohne faire Preise werden die großen Anstrengungen der deutschen Geflügelwirtschaft für ein gentechnikfreies Angebot unterlaufen und damit die Versorgung des Marktes mit derartigen Produkten in Frage gestellt."
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. vertritt mit rund 8.000 Mitgliedern als berufsständische Dach- und Spitzenorganisation mit den angeschlossenen Bundes- und Landesverbänden die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Die Wirtschaftsgruppen der Hähnchenerzeuger, Putenerzeuger und der an der Eierwirtschaft Beteiligten sind im Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger e. V., Verband Deutscher Putenerzeuger e. V. und dem Bundesverband Ei e. V. organisiert.
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 288831-40
Telefax: +49 (30) 288831-50
http://www.zdg-online.de
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 288831-40
Fax: +49 (30) 288831-50
E-Mail: m.steinhauser@zdg-online.de