Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde und das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte laden am 11. Juni 2021 zu einem digitalen Vortragsnachmittag ein. Vorgestellt werden rheinische Selbstzeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählen zeitgenössische Tagebücher, aber auch solche Quellen, die nur selten mit dem klassischen Tagebuchschreiben in Verbindung gebracht werden. Heute eröffnen Selbstzeugnisse eine persönlichere Perspektive auf historische Ereignisse und erzählen eine individuelle Geschichte ihrer Zeit. Nicht nur für die Forschung bilden sie daher eine wichtige Ergänzung zum Schriftgut öffentlicher Institutionen, Kirchen, Wirtschafts- und Parteiverwaltungen.

Mit den Tagebüchern von Friedrich Baudri (1808-1874, von Ernst Heinen) und Alfred Haehner (1880-1949, von Sabine Mangold-Will) werden zwei Selbstzeugnisse Kölner Bürger vorgestellt. Friedrich Baudri war Glasmaler und Politiker. Als solcher war er wichtig für die Entwicklung des politischen Katholizismus. Alfred Haehner war der Leibarzt Kaiser Wilhelms II. und begleitete diesen ins niederländische Exil.

Zum Abschluss wird Hanne Leßau Einblick in die Arbeit mit nach 1945 entstandenen Entnazifizierungsakten und den Eingaben der Zeitgenossen geben. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zum Vortragsnachmittag eingeladen.

Die 1881 gegründete Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde hat sich als historische Kommission für das Rheinland schon früh um die kritische Edition und Zugänglichmachung rheinischer Selbstzeugnisse verdient gemacht. Heute fördert sie die Erforschung der rheinischen Geschichte durch Bereitstellung von wissenschaftlichen Editionen, Sammlungen und Publikationen sowie der Organisation von Kolloquien und öffentlichen Tagungen. Seit 2019 unterstützt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die Tätigkeiten der Gesellschaft, deren Geschäftsstelle im LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte ansässig ist.

Veranstaltung

Politik und Gesellschaft im Spiegel rheinischer Selbstzeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts

Digitaler Vortragsnachmittag der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde und des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte

11. Juni 2021, 15:30-18:00 Uhr

Die Teilnahme setzt die Nutzung der Software „Zoom“ voraus

Zugangsdaten sind nach Anmeldung erhältlich unter: rheinische-geschichte@lvr.de

Über Landschaftsverband Rheinland

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 20.000 Beschäftigten für die 9,7 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. "Qualität für Menschen" ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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