Chemnitz braucht Erzieherinnen und Erzieher. Die steigenden Geburtenzahlen und der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen hat in den vergangenen Jahren die Zahl der betreuten Kinder in Kindertageseinrichtungen erhöht – Tendenz weiter steigend. Gleichzeitig gehen Erzieherinnen und Erzieher in den Ruhestand und machen Stellen frei. In diesem Jahr beginnen in Chemnitz wieder neue Umschulungen für arbeitslose Menschen, von denen noch Plätze zu haben sind. Interessierte erhalten bei der Agentur für Arbeit oder beim Jobcenter weitere Informationen zu den freien Plätzen und wie man diese erhält.

„Der Erzieherberuf bietet sichere und abwechslungsreiche Jobchancen in der Region. Erzieherinnen und Erzieher leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung unserer Jüngsten. Ich empfehle Interessierten schnell Kontakt zur Arbeitsagentur oder dem Jobcenter aufzunehmen. Im August starten die nächsten Umschulungen und es sind noch wenige Plätze frei“, äußert Angelika Hugel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Chemnitz.

Um zusätzliche Menschen zur Erzieherin und zum Erzieher auszubilden, fördern der Freistaat Sachsen und die Agenturen für Arbeit sowie Jobcenter gemeinsam seit dem Jahr 2015 die dreijährigen Umschulungen. Dadurch konnte bisher für über 1.100 Frauen und Männer eine neue berufliche Chance eröffnet werden.

„In vielen Kindertageseinrichtungen werden händeringend Erzieher gesucht. Die Förderrichtlinie sichert ab, dass Quereinsteiger weiter die Chance haben, in den Erzieherberuf einzusteigen“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz.

Die beschlossene Förderrichtlinie ist ein Teil der verschiedenen Maßnahmen der Staatsregierung zur Fachkräftegewinnung in den Kitas. So wurden im aktuellen Schuljahr die Schulgeldfreiheit für die Ausbildung zum Erzieher beschlossen und bereits 2019 der Zugang zur Erzieherausbildung erweitert. Außerdem wurde eine Absolventenbefragung durchgeführt, um zu erfahren, welchen Weg die Absolventen nach ihrer Ausbildung einschlagen. Denn von den jährlich 2.000 staatlich anerkannten Absolventen im Erzieherberuf kommen letztlich zu wenige in den Kitas an.

„Wir brauchen pro Jahr rund 600 neue Erzieher, um den Generationswechsel in den Kitas zu meistern. Mit der Förderrichtlinie zur Erzieherumschulung, der Schulgeldfreiheit und der erweiterten Zulassung zur Erzieherausbildung können wir noch mehr Menschen für diesen Beruf gewinnen“, betonte Piwarz weiter.

Die Umschulung zum Erzieher richtet sich an arbeitslose Frauen und Männer sowie Wiedereinsteigende nach Familienzeiten, die die Voraussetzungen für die Förderung der beruflichen Weiterbildung erfüllen.

Interessenten erhalten weitere Informationen bei ihrer Agentur für Arbeit oder ihrem Jobcenter.

Kontakt zur Arbeitsagentur Chemnitz: 0371 567 1991

Kontakt zum Jobcenter Chemnitz: 0371 567 2200

Hintergrundinformationen:

Die Finanzierung:

Die Erzieherausbildung ist eine berufliche Weiterbildung an einer Fachschule mit einer Ausbildungsdauer von drei Jahren. Weil durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter nur die ersten zwei Jahre finanziert werden dürfen, braucht es eine landesrechtliche Regelung, die eine Finanzierung des letzten Jahres ermöglicht. Auf der Grundlage der Förderrichtlinie „Erzieherumschulung“ vom 2. Juli 2020 wird die dreijährige Umschulung zum Erzieher an Fachschulen auch im Schuljahr 2021/2022 mit Landesmitteln unterstützt. Die Landesmittel dienen als Überbrückungsfinanzierung bis der neue ESF-Förderzeitraum (2021-2027) steht.

Die Ausbildungsträger:

In Chemnitz gibt es derzeit sechs öffentliche und freie Schulen, die die Erzieherausbildung anbieten.

Zur Fachkräfteoffensive des Bundes:

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/kinderbetreuung/fachkraefteoffensive

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