Von Mai auf Juni 2021 ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer auf dem sächsischen Arbeitsmarkt um 4.800 auf 124.600 gesunken. Einen stärkeren Rückgang der Arbeitslosigkeit in einem Juni gab es zuletzt im Jahr 2016. Die Arbeitslosenquote ist damit auf 5,9 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, bei dem die Corona-Pandemie bereits deutliche Spuren hinterlassen hat, sind aktuell rund 9.000 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Rückgang um 6,8 Prozent. Der Arbeitsmarkt bewegt sich weiterhin auf dem Niveau vom Jahr 2018.  

„Im Juni setzt sich die positive Tendenz auf dem sächsischen Arbeitsmarkt fort: Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist weiter kräftig gesunken. Die Menschen finden wieder Arbeit, vor allem in Verkaufsberufen, in der Lebensmittelherstellung und im Hotel- und Gaststättenwesen. Damit haben wir seit 14 Monaten bei der Arbeitslosenquote erstmals wieder eine fünf vor dem Komma. Auch für die kommenden Wochen stehen die Chancen auf eine positive Entwicklung gut. Das aktuell zurückgehende Infektionsgeschehen bedingt weitere Lockerungen für gastronomische, kulturelle und touristische Angebote und damit Beschäftigungsperspektiven in diesen Branchen. Wir wissen aber auch: In den Sommermonaten stehen durch das Schul- und Ausbildungsende viele junge Menschen vor dem Sprung in eine Ausbildung oder den ersten Job. Aber mit Hilfe der Partner – den Kammern, Verbänden und Unternehmen – wird das wieder gelingen. Unser Beitrag ist klar: Wir unterstützen Arbeitgeber bei der Suche nach Fachkräften und Auszubildenden und helfen Arbeits- und Ausbildungssuchenden, indem wir beraten, vermitteln und fördern“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.  

Arbeitslosenzahl im Juni: 124.609
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (129.437): -4.828 oder -3,7 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (133.721): -9.112 oder -6,8 Prozent
Arbeitslosenquote im Juni: 5,9 Prozent
Anträge auf Kurzarbeitergeld für März: 21.341
Personen in den Anträgen auf Kurzarbeitergeld für März: 131.457        

Arbeitslosigkeit

Insgesamt gab es im Juni in Sachsen 124.609 arbeitslose Menschen. Im Vergleich zum Vormonat waren 4.828 weniger (minus 3,7 Prozent) arbeitslos gemeldet. Das liegt vor allem daran, dass mehr Menschen eine neue Arbeit aufgenommen haben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 9.112 weniger Menschen arbeitslos gemeldet (minus 6,8 Prozent). Die Vorjahresveränderung fällt kräftig aus – im Juni 2020 waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie am Arbeitsmarkt deutlich erkennbar. Im Juni 2021 wurden 34,8 Prozent aller Arbeitslosen (43.392) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 65,2 Prozent (81.217) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 2.972 weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (minus 6,4 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr sind es 9.530 Arbeitslose weniger (minus 18 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 1.856 (minus 2,2 Prozent) gesunken und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 418 (plus 0,5 Prozent) gestiegen.  

Die Arbeitslosenquote liegt im Juni bei 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank sie um 0,4 Prozentpunkte.  

Kurzarbeit

Für den Monat März 2021 liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben bislang für den März rund 21.300 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 131.500 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Gegenüber Februar sind die Zahlen der realisierten Kurzarbeit in Sachsen rückläufig, wenn auch noch auf hohem Niveau.   

Auch im Juni 2021 haben sächsische Betriebe Kurzarbeitergeld neu anzeigen müssen, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war oder die ursprüngliche Anzeige verlängert werden musste. So haben in den vergangenen Wochen weitere 277 sächsische Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Hinter diesen Anzeigen standen 6.088 Beschäftigte. Die meisten Neuanzeigen stellten dabei Betriebe aus der Automobil- und Logistikbranche.  

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten in Sachsen ist von März auf April um 600 angestiegen. Anstiege der Beschäftigung sind im April im Zuge der Frühjahrsbelebung üblich – insbesondere in witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe oder der Landwirtschaft. Üblicherweise ist im April ein Anstieg um mehrere tausend Beschäftigte zu beobachten. Die aktuell unterdurchschnittliche Entwicklung resultiert aus einer schwachen Frühjahrsbelebung in Branchen mit starken Einschränkungen (z.B. Gastgewerbe, Handel). Auch das Baugewerbe konnte im Gegensatz zu einem üblichen April kaum zulegen. Damit waren im April 2021 in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,62 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 7.700 mehr Menschen angestellt, was einem Beschäftigungsanstieg von 0,5 Prozent entspricht.  

Arbeitskräftenachfrage

Im Juni haben sächsische Betriebe insgesamt 8.857 freie Stellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Mai waren es 926 mehr (plus 11,7 Prozent) und zum Juni 2020 rund 2.038 mehr (plus 29,9 Prozent) gemeldete Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu berücksichtigen, dass im Juni 2020 drei Monate nach Beginn der Corona-Pandemie vergleichsweise wenig Stellen gemeldet wurden. Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 39.887 freie Stellen gemeldet, 1.946 mehr als im Vormonat und rund 7.857 mehr als vor einem Jahr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice berät suchende Unternehmen und vermittelt geeignete Bewerberinnen und Bewerber.  

Unterbeschäftigung

Im Juni 2021 haben rund 36.900 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen vorübergehend der Arbeitsvermittlung nicht zur Verfügung. Viele wurden mit Weiterbildungen (7.822) gefördert, haben an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung (4.981) und an Aktivierungsmaßnahmen (5.845) teilgenommen oder wurden durch andere Träger unterstützt (4.999). Ein weiterer Teil der Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos – zum Beispiel wegen kurzfristiger Krankheit (2.906).  

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – belief sich im Juni 2021 auf insgesamt 161.469 Personen. Die Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit ist von Mai auf Juni 2021 um 4.267 (minus 2,6 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr um 11.373 (minus 6,6 Prozent) gesunken. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 77,2 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Juni 2021 bei 7,5 Prozent.  

Grundsicherung

Im Juni waren 146.353 Familien (Bedarfsgemeinschaften) auf finanzielle Unterstützung der dreizehn sächsischen Jobcenter angewiesen. Damit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat um 1.442 gesunken. Insgesamt 182.004 erwerbsfähige Menschen sind aktuell auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, 1.342 weniger als im Mai. Üblicherweise fallen die Rückgänge im Juni im langfristigen Vergleich etwas stärker aus. Nach aktuellen Hochrechnungen haben im Vergleich zum Vorjahresmonat 12.329 weniger Menschen Grundsicherung bezogen. Der vergleichsweise hohe Rückgang ist vor allem im hohen Vorjahresniveau begründet.  

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