Lorenz: „Hinzu kommt, dass von der positiven Nachfrageentwicklung der ersten vier Monate nicht sämtliche Regionen gleichermaßen profitierten. Während für Deutschland insgesamt ein Plus von 3,7 % ausgewiesen wurde, ist der Auftragseingang in Ostdeutschland um 3,3 % zurückgegangen. Unsere Branche weist nicht nur hinsichtlich der Regionen, sondern auch bei den Bausparten eine unterschiedliche Entwicklung auf.“ Während die Nachfrage im Wohnungsbau deutlich gestiegen sei (April: + 40,5 %, Jan.-Apr.: + 13,4 %), sei diese im Öffentlichen Bau rückläufig (- 7,2 % bzw. – 1,2 %). Insbesondere der Straßenbau sei betroffen: Die Orderaufträge von Bund, Ländern und Gemeinden seien im April um 9,0 % zurückgegangen (Jan.-Apr.: – 3,6 %). „Hier macht sich bemerkbar, dass die verfügbaren Mittel nicht zeitnah auf den Markt kommen. Zudem greifen Bund und Länder den Kommunen nicht mehr mit einer Kompensation der Gewerbesteuerausfälle unter die Arme.“ Entsprechend seien die Bauausgaben der Gemeinden im ersten Vierteljahr um 5,2 %, für die Straßen sogar um 7,3 % zurückgegangen. „Auf kommunaler Ebene gehen Einnahmeausfälle eben immer direkt zu Lasten der Investitionen. Die Kompensationsregelung sollte unbedingt auch im laufenden Jahr gelten“, appelliert Lorenz an die Politik. „Sonst werden uns die Schlaglöcher des vergangenen Winters noch lange erhalten bleiben.“
„Der Winter hat sich negativ auf den Umsatz der Baubetriebe* ausgewirkt: In den ersten vier Monaten ist dieser um 5,9 % (real: – 8,4 %) zurückgegangen“, beschreibt Lorenz die Situation. Daran hätte auch das leichte Plus im April von 2,3 % nichts geändert (real: – 0,7 %). „Das Umsatzplus im April hätte höher ausfallen können, wenn nach der Witterung nicht auch noch der Materialmangel viele Baufirmen ausgebremst hätte.“ Fehlendes Baumaterial werde auch im Mai die Bautätigkeit behindern: Während im April 19 % der vom ifo Institut befragten Baufirmen eine Behinderung gemeldet hätten, seien im Mai schon 40 % betroffen gewesen.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes sowie des ifo Instituts.
*) Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
**) preis-, saison- und kalenderbereinigt
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstraße 129
10785 Berlin
Telefon: +49 (30) 21286-0
Telefax: +49 (30) 21286-240
http://www.bauindustrie.de
Telefon: +49 (30) 21286-143
Fax: +49 (30) 21286-189
E-Mail: silke.schulz@bauindustrie.de