Die Kugel Eis kostete einen Groschen, Benzin wurde in Pfennigen abgerechnet, Autos kosteten ein paar Tausend Mark. Doch verglichen mit den Einkommen war Autofahren in den 1950er und 60er Jahren bei weitem nicht günstig. In der Jubiläumsausgabe zum 75. Geburtstag von auto motor und sport vergleicht die Zeitschrift damalige und heutige Preise – und räumt mit verbreiteten Automythen auf.

Benzinpreis: 1950 musste der Autofahrer umgerechnet auf die heutige Zeit rund 1,75 Euro für den Liter Superbenzin zahlen. Das liegt etwa 30 Cent über den Preisen der Gegenwart. Der Durchschnittsverdiener hatte somit rund drei Prozent seines Lohns für zehn Liter Sprit auszugeben. Heute liegen die Ausgaben für die gleiche Menge im Promille-Bereich.

Autokauf: Vor 70 Jahren mussten die Familien lange für einen Neuwagen sparen. Der berühmte Leukoplastbomber von Lloyd, der LP300, trug 1950 ein Preisschild von 3334 Mark. Umgerechnet nach Kaufkraft sind das aus heutiger Sicht 9235 Euro. Bei einem Durchschnittsverdienst von 3160 Mark im Jahr musste die Familie für den Lloyd mehr als ein ganzes Jahreseinkommen ansparen. Heute genügt der Durchschnittslohn von rund vier Monaten.

Betriebskosten: Auch die laufenden Kosten fürs Autofahren klingen in den 1950er und 60er Jahren nur nominal günstig. Für einen aktuellen Ford Mondeo belaufen sich die Sprit-, Wartungs- und Reparaturkosten auf etwas mehr als 1000 Euro im Jahr bei einer Fahrleistung von 10.000 km. Beim Vorgänger Ford Taunus fielen vor 60 Jahren lediglich 1150 Mark an. Bringt man diesen Wert allerdings mit der Kaufkraft ins richtige Verhältnis, sieht die Sache ganz anders aus: Nach heutigen Maßstäben entsprechen die Kosten für den Taunus etwa 2500 Euro.

Kfz-Steuer: Nicht einmal die Steuern waren früher günstiger. Wer 1962 einen Opel Kadett mit einem Einlitermotor kaufte, zahlte 144 Mark Kfz-Steuer. Jetzt würde diese Ausgabe einem Gegenwert von 314 Euro entsprechen. Die Steuer für einen gleich großen Motor liegt derzeit bei etwa 71 Euro. Selbst 1987 war die Kfz-Steuer teurer als heute: Der Halter eines Benziners mit zwei Litern Hubraum berappte damals 432 Mark an den Fiskus, was beim Durchschnittsverdiener rund 20 Prozent des Monatsgehaltes entsprach – aktuell sind es nur noch rund 10 Prozent.

Autoversicherung: Nein, auch hier sind die Tarife immer günstiger geworden. Bei 820 Euro setzt die Vollkasko-Versicherung für einen neuen Ford Mondeo an. Die Schutz-Police für einen Ford Taunus lag 1962 bei 483 Mark – was nach heutiger Rechnung 1053 Euro entspräche, wofür der Durchschnittsverdiener einen Monat arbeiten musste. Heute sind für den Vollkasko-Beitrag nur noch neun Tage nötig.

Redakteur: Henning Busse

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