Die Jury zeichnete Nachwuchsjournalisten in sechs Kategorien aus. Und das sind die Gewinner:
- GOLD: Alina Schulz, „Ungewollt nackt im Netz – Wer demütigt Frauen öffentlich auf Pornoseiten?“, Y-Kollektiv/funk
- SILBER: Erica Zingher, „Was wächst auf Beton?“, taz am wochenende
- BRONZE: Björn Stephan, „Tief im Verborgenen“, Süddeutsche Zeitung Magazin
- LOKALJOURNALISMUS: Henning Rasche, „31 Tage“, Rheinische Post/RP Online
- UNTERHALTUNG UND HUMOR: Juliane Wieler, Friederike Schicht & Daniela Woytewicz, „KOHL KIDS: Haben Ostdeutsche besseren Sex? | Leben und Lieben im wiedervereinigten Deutschland“, WDR/funk
- DIGITALE UMSETZUNG: Sebastian Koch, „Ppppodcast-Der Podcast von Stotternden für Stotternde“, Mannheimer Morgen
- GEORGE-WEIDENFELD-SONDERPREIS: Katerina Andrejewa & Daria Tschulzowa
Besonders emotional wurde es beim internationalen George-Weidenfeld-Sonderpreis, mit dem investigative Recherchen und mutige Reportereinsätze ausgezeichnet werden. Dieses Jahr ging der Preis an die in Belarus inhaftierten Journalistinnen Katerina Andrejewa, 27, und Daria Tschulzowa, 24, die für den in Polen ansässigen TV-Nachrichtensender Belsat arbeiten. Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur BILD, hielt die Laudatio und würdigte ihren Einsatz: „Sie haben alles riskiert, um der Welt zu zeigen, was in Belarus passiert.“ Während der Preisverleihung gab es eine Videoschaltung zur Mutter von Daria Tschulzowa und zum Ehemann von Katerina Andrejewa, die den Preis stellvertretend für die beiden Reporterinnen entgegennahmen.
Die Festrede hielt der Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach. Er zeigte sich besorgt über die zunehmende Einschränkung der Pressefreiheit: „Im Pressefreiheit-Index werden sieben EU-Mitgliedstaaten nur mehr als ‚teilweise frei‘ eingestuft: […] Dagegen müssen Sie sich stellen, unbedingt. Aber nicht mit Ihrer Meinung, […] sondern mit den von Ihnen ermittelten Tatsachen. Das scheint mir heute Ihre Aufgabe zu sein – und mehr noch: Es ist Ihre Pflicht. Nur selten in der Geschichte war diese Art von Journalismus so notwendig, so bedeutend und so unabdingbar.“
Marc Thomas Spahl, Direktor Journalistenausbildung der FreeTech Academy und Moderator des Abends, sagte: „Mit dem Axel-Springer-Preis feiern wir schon zum dreißigsten Mal den jungen Journalismus. Seitdem Friede Springer diese Auszeichnung 1991 ins Leben rief, erinnert er auch an unseren Verlagsgründer Axel Springer, dem der journalistische Nachwuchs immer besonders am Herzen lag. Mit diesem Preis wollen wir junge Talente stärken und viele andere ermutigen, es ihnen gleich zu tun und diesen schönen und wichtigen Beruf zu ergreifen.“
Die Hauptkategorien Gold, Silber und Bronze – dotiert mit 10.000 Euro, 5.000 Euro und 3.000 Euro – zeichnen die drei besten Arbeiten eines Jahres aus. Die Exzellenz-Awards für Lokaljournalismus, Unterhaltung und Humor sowie Digitale Umsetzung sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Der außer Konkurrenz stehende „George-Weidenfeld-Sonderpreis“ ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung ist hier abrufbar.
Das ist die Jury 2021:
- Michael Bröcker, Chefredakteur The Pioneer und Sprecher der Jury
- Swantje Dake, Chefredakteurin Digital, Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten
- Anna-Beeke Gretemeier, Chefredakteurin STERN
- Theo Koll, Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios
- Paul Ronzheimer, stv. Chefredakteur BILD
- Dr. Anna Sauerbrey, Mitglied der Chefredaktion und Ressortleiterin Meinung, Der Tagesspiegel
- Jakob Wais, Chefredakteur und Geschäftsführer BUSINESS INSIDER Deutschland
- Birgit Wentzien, Chefredakteurin Deutschlandfunk
- Als rollierendes Mitglied Jonas Breng, Auslandsreporter STERN und Preisträger beim Axel-Springer-Preis 2020
Über den Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus
Der Preis wurde 1991 vom Axel Springer Verlag und den Erben des Verlagsgründers gestiftet. Er wird von der Journalistenschule des Verlags jedes Jahr rund um den Geburtstag Axel Springers am 2. Mai vergeben. Zum Kuratorium gehören: Dr. Mathias Döpfner (Vorsitzender), Rowan Barnett, Ralph Büchi, Barbara Groth, Marc Thomas Spahl, Dr. h. c. Friede Springer, Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte, Sebastian Turner. Weitere Informationen zum Preis finden Sie auf der Webseite des Axel-Springer-Preises.
Über die FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology
Unter einem Dach vereint die neue Ausbildungs-Institution eine Journalistenschule, die bisherige Axel Springer Akademie, und nun auch ein eigenes Ausbildungs-Programm für Tech-Talente, in dessen Rahmen Studenten der „CODE University“ ihre technologischen Fähigkeiten als Werkstudenten einsetzen und erweitern. Die Stränge werden eng miteinander verzahnt, damit die beiden Gruppen noch mehr Verständnis aufbauen und optimal zusammenzuarbeiten lernen: www.freetech.academy
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