COVID-19 ist ein Beben. Für die globalen Lieferketten. Für das deutsche Gesundheitswesen. Und für unsere tägliche Versorgung mit Arzneimitteln. Durch die Pandemie haben die meisten von uns realisiert, wie fragil die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten ist – und wie sehr es zugleich auf ihre Verlässlichkeit ankommt.

Werden wir aus der Krise lernen und die europäische Arzneimittelversorgung zukünftig neu aufstellen?

Antworten liefert die Studie „Zukunft der europäischen Generika- und Biosimilarsindustrie 2030plus“, die von Pro Generika in Auftrag geben wurde.

Denkbar sind für die Wissenschaftler zwei Antworten auf diese Frage:

  • Ja! Die Welt hat aus Covid-19 gelernt, der Megatrend Nachhaltigkeit hat sich durchgesetzt und zu einer starken Arzneimittelproduktion in Europa geführt, wo nach höchsten sozialen und ökologischen Standards produziert wird.
  • Nein! Erkenntnisse sind schnell verpufft. Aufgrund noch massiveren Kostendrucks konnte sich eine Turbo-Globalisierung entwickeln, in der es keine nennenswerte Produktion in Europa mehr gibt und die schwerpunktmäßig in Afrika stattfindet. Weil sie dort noch günstiger ist und der Preis das einzig Ausschlaggebende ist.

Im Auftrag von Pro Generika hat die School of International Business und Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule soziale, technologische, politische und wirtschaftliche Entwicklungen analysiert, die ein Bild der Arzneimittelversorgung im Jahr 2030 ergeben können. Außerdem wurden über 80 Experten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft um ihre Einschätzung gebeten. Ziel war es, die Faktoren zu finden, die unsere Arzneimittelversorgung bis ins Jahr 2030 prägen, verbessern oder gefährden werden.

Das Ergebnis sind insgesamt vier Szenarien, die eintreten könnten – je nachdem welche der bereits heute angelegten Tendenzen sich durchgesetzt haben. Zwei davon beleuchten vor allem Produktionsstandort, Umweltbedingungen und Wertschöpfungsketten. In den beiden anderen spielen der Einfluss von Big Tech und Plattformökonomie sowie die Auswirkungen des Selbstoptimierungstrends inkl. Fitnesstrackern zur digitalen Selbstvermessung eine prägende Rolle.

Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika: „Was die verlässliche Versorgung der Patientinnen und Patienten angeht, stehen wir in Europa jetzt am Scheideweg. Unsere Studie zeigt, was möglich ist, wenn Kräfte wie Preisdruck oder Werte wie Nachhaltigkeit unser Tun bestimmen. Sie macht uns sehr deutlich, dass wir heute schon determinieren, wie die Welt von morgen aussehen wird.“ 

Die Kernergebnisse und ganze Studie zum Download finden Sie hier.

Zur Methodik der Studie

Für die Zukunftsstudie zur Generika- und Biosimilarsindustrie wurden in drei aufeinanderfolgenden Forschungsphasen Interviews, Workshops und Befragungen mit ausgewiesenen Experten und Vordenkern durchgeführt. Den Schwerpunkt der Analysen bildet eine Online-Befragung von 61 Experten aus der Generika- und Biosimilarsindustrie, darunter Ärzte, Apotheker, Großhändler und Forscher, aber auch Vertreter von Ministerien, Verbänden und der Fachpresse. Im Rahmen dieser „Delphi-Befragung“ wurden insgesamt 12 Zukunftsthesen, sogenannte Projektionen, in einem aufwendigen schriftlichen Bewertungsprozess mit mehr als 800 Textantworten hinsichtlich Plausibilität und Eintrittswahrscheinlichkeit diskutiert. In einer ergänzenden Trendanalyse wurden 36 Chancen, beispielsweise Prototypen und neuartige Geschäftsmodelle, identifiziert, die für die Zukunft besonders viel Erfolgspotenzial versprechen. Auf Basis der Delphi-Befragung, den umfangreichen Umfeldanalysen und 11 weiteren Vordenker-Interviews sind in einem weiteren Analyseschritt vier mögliche Zukunftsszenarien entwickelt worden, die ein Bild abgeben, wie die Arzneimittelversorgung im Jahr 2030 und darüber hinaus aussehen könnte. Daraus abgeleitet erhalten Entscheider zudem einen Überblick an Handlungsoptionen, die Impulse für den Blick auf die eigene Zukunft liefern können.

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