Nicht nur das gute Gefühl spricht für grüne Investments – auch die Gewinnaussichten sind vielversprechend. Doch Vorsicht: Es gibt keine Garantie, dass vermeintliche Trend-Branchen tatsächlich so erfolgreich sind, wie sie heute gehandelt werden.

Knapp jeder zweite Deutsche (44 Prozent) bezeichnet die soziale und ökologische Nachhaltigkeit als wichtigen Aspekt einer Geldanlage, so das Ergebnis einer aktuellen Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank. Nur jedem Fünften (21 Prozent) ist es unwichtig, ob Geld nachhaltig angelegt ist; jedem Dritten (35 Prozent) ist es egal. „Immer mehr Menschen wollen nicht von Unternehmen profitieren, die ihre Gewinne auf Kosten von Mensch und Umwelt erwirtschaften“, sagt Karsten Rusch von der Postbank. Und auch seitens der Politik ist die nachhaltige Geldanlage erwünscht: „Laut EU-Gesetz müssen Finanzberater ihre Kunden zukünftig auf nachhaltige Investments hinweisen und dazu beraten. So sollen noch mehr Gelder in grüne und sozialverträgliche Branchen fließen.“

Klimaschutz fördern

Für eine nachhaltige Geldanlage gilt: Nicht nur das gute Gefühl, sondern auch der Ertrag muss stimmen. „Die Chancen und Risiken nachhaltiger Geldanlagen unterscheiden sich grundsätzlich nicht von denen konventioneller Investitionen. Doch wer heute Geld in eine grüne Anlage steckt, kann an wichtigen globalen Trends teilhaben“, sagt Karsten Rusch. Zum Beispiel „Klimaneutralität“: Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich 195 Staaten dazu verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und damit die Folgen des Klimawandels abzumildern. Gleichzeitig setzen die Staaten – mehr oder weniger starke – Anreize in Form von Steuererleichterungen und Finanzspritzen, um grüne Technologien zu fördern. Davon profitieren die entsprechenden Unternehmen und ihre Anleger.

Wette auf die Zukunft

„Immer mehr Investmentfonds und ETFs greifen das Thema Nachhaltigkeit auf“, erklärt der Postbank Experte. Diese Fonds wählen Anlagegegenstände nach sogenannten ESG-Kriterien aus. Das Kürzel ESG steht für die englischen Begriffe von „Umwelt“, „Soziales“ und „Unternehmensführung“. Ein guter Einstieg ist die Investition in einen sehr breit gestreuten Fonds. „Für risikobewusste Anleger kann zusätzlich ein sogenannter Themen-Fonds interessant sein, der sich mit nachhaltigen Themen beschäftigt und entsprechende Einzeltitel auswählt“, sagt Karsten Rusch. Themen-ETFs oder -Investmentfonds investieren gezielt in ein bestimmtes Segment, zum Beispiel in Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien oder in sogenannte Green Bonds – Anleihen, deren Emissionserlös zur anteiligen oder vollständigen Finanzierung grüner Projekte verwendet wird. Themen-Fonds werden derzeit sehr stark nachgefragt. „Bei Fonds, die einen thematischen Schwerpunkt haben, ist das Verlustrisiko, aber auch die Renditechance höher als bei einer Anlage, die branchenübergreifend investiert“, meint der Postbank Experte. „Anleger sollten sich bewusst sein: Je spezieller die thematische Ausrichtung, desto spekulativer ist die Investition. Ein Themen-Fonds eignet sich daher vor allem als Beimischung in einem breit aufgestellten Portfolio.“

Informationen zur Umfrage:

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 18. und 25. Januar 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 16 Jahren.

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