„Wir freuen uns, dass so viele Menschen Einblick nehmen wollten in einen Teil Europas, der so nah und doch für viele auch sehr fern ist“, sagt Hana Stojić, Kuratorin des literarischen Programms. „Unser Programm machte nachdenklich, aber es bot auch Raum zum Staunen und Schmunzeln und machte Hoffnung. Wir konnten zeigen, welche Spuren der Zusammenbruch des Vielvölkerstaates in den Literaturen Südosteuropas hinterlassen hat, und dass ein lebendiger und differenzierter Dialog über die Gräben, die die Kriege hinterlassen haben, möglich ist“. Dass 30 Jahre nach Zerfall, Vertreibungen und erbitterten Konfrontationen alle Länder des ehemaligen Jugoslawiens gemeinsam solch ein literarisches Programm präsentieren, macht deutlich, wie außergewöhnlich das Projekt „Common Ground“ ist.
Besonders bewegend waren die Gespräche mit den Autor:innen aus Südosteuropa, die ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen rund um den Zerfall Jugoslawiens in eindringlichen Essays literarisch verarbeitet hatten, darunter die drei großen Schriftsteller des früheren Jugoslawiens, Drago Jančar, Slobodan Šnajder und László Végel. Ein weiteres Programm-Highlight war die Lesenacht „Die guten Tage“, die nicht nur das Publikum im Live-Stream, sondern auch zahlreiche Gäste im Garten des Literaturhauses verfolgen konnten. Bei dieser echten Begegnung stellten Sandra Gugić, Shpëtim Selmani und Tijan Sila ihre Bücher vor. In besonders kunstvoller Weise wurden Kurzlesungen aus zwei Büchern in Szene gesetzt, die gerade das Feuilleton und das deutsche Lesepublikum begeistern: Fang den Hasen von Lana Bastašić und Mein Mann von Rumena Bužarovska.
Das Themenjahr „Archipel Jugoslawien – Von 1991 bis heute“ ist mit dem Ende des Lesefestes in Leipzig nicht zu Ende. Mitschnitte aller Veranstaltungen sind weiterhin digital abrufbar. Auch die 15 Essays sowie die weiteren digitalen Formate von „Common Ground“ wie das „Literarische Frühstück“ oder „Angelesen“ machen die Literatur aus Südosteuropa dauerhaft erlebbar.
„Wir sind glücklich, dass wir trotz der erneuten Absage der Leipziger Buchmesse ein so großes Programm umsetzen konnten, hoffen nun auf noch mehr reale Begegnungen und natürlich auf den lang ersehnten gemeinsamen Messeauftritt aller am Common Ground beteiligten Länder Südosteuropas in 2022, im dritten und letzten Jahr als Schwerpunktregion des Leipziger Buchmesse 2020-2022“, sagt Angelika Salvisberg, Projektleiterin von „Common Ground“ im TRADUKI-Netzwerk.
Essays und weitere Infos unter: https://traduki.eu/archipel-jugoslawien/
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