Viele Bauherren dürften sich derzeit die Augen reiben. Bei Neubauten und bei Sanierungen passen viele ihrer Kalkulationen nicht mehr zu den aktuell aufgerufenen Preisen für Baustoffe wie Kies, Sand und Holz, aber auch für Dämmstoffe. „Die derzeitigen exorbitanten Preissteigerungen neutralisieren vielfach die von Bund, Ländern und Kommunen ausgereichten Förderungen für klimafreundliches Bauen und Sanieren“, sagt der Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerks DEN e.V., Dipl.-Ing. Hermann Dannecker. „Die Politik muss aufpassen, dass dadurch ihre klimapolitischen Ziele nicht ausgebremst oder gar einkassiert werden.“

Bei vielen Baustoffen hat es in den vergangenen Monaten Preissteigerungen im zweistelligen Bereich gegeben. Bei Holz war dies unter anderem auf große Nachfrage aus Übersee zurückzuführen. Bei Dämmstoffen auf Mineralölbasis dagegen sorgten weltweite Produktionsausfälle in der Petrochemie und die dadurch entstandene Verknappung für erhöhte Preise. Mineralische Baustoffe wie Kies und Sand stehen schon seit längerem durch erschwerte Abbaumöglichkeiten und besonders hohe Nachfrage unter Preisdruck.

„Es steht zu befürchten, dass dies erst der Anfang ist“, erklärt Dannecker. „Die stetig hohe Nachfrage nach mineralischen Baustoffen und nach Holz dürfte in absehbarer Zeit nicht zurückgehen. Der globale Markt reißt Holzproduzenten den begehrten Baustoff quasi aus den Händen. Hinzu kommt, dass von Seiten der Politik das Bauen mit Holz mehr und mehr favorisiert wird mit dem Hinweis auf dessen Umweltfreundlichkeit. Dies alles lässt es als unwahrscheinlich erscheinen, dass die Preise dieser Baustoffe kurzfristig wieder sinken werden. Ähnlich dürfte es sich bei einem besonders im Innenausbau beliebten Massenbaustoff wie Gips verhalten. Durch das Ende der Kohleverstromung wird in absehbarer Zeit die Quelle der Rauchgasentschwefelung versiegen. REA-Gipse durch einen erhöhten Abbau von Naturgips zu ersetzen, ist jedoch außerordentlich umstritten.“

Diese Preisentwicklungen seien nicht nur für Bauherren problematisch, wenn sie neu bauen oder sanieren wollen, meint Dannecker. So mancher Handwerksbetrieb habe schon wegen Materialmangels auf Kurzarbeit umstellen müssen. Und nicht jedes Unternehmen könne die Preiserhöhungen an seine Kunden weitergeben.

Dannecker sieht durch diese Entwicklungen die Politik in einer Zwickmühle: „Die Bundesregierung will durch ihre zahlreichen attraktiven Förderungen im Gebäudebereich das dort noch schlummernde Klimaschutzpotenzial heben. Jetzt machen ihr die unerwarteten Preissteigerungen einen dicken Strich durch ihre Rechnung. Man darf gespannt sein, wie die Politik aus diesem Dilemma wieder herauskommen will.“

Vor diesem Hintergrund verweist Dannecker auf alternative und manchmal althergebrachte Materialien und Techniken, welche bislang nicht im Mittelpunkt des Interesses standen: „Natur-Dämmstoffe könnten angesichts der aktuellen Entwicklung auf dem Baustoff-Markt an Bedeutung gewinnen. Nachwachsende Rohstoffe könnten künftig nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch ihr Potenzial besser zur Geltung bringen.“

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