Trotz Krise ist die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk ungebrochen hoch. Das hat eine aktuelle Umfrage der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN) ergeben. Von den 1.500 befragten Betrieben meldeten 80 Prozent, an ihrem Ausbildungsangebot festhalten zu wollen. „Viele weitere Unternehmen bieten sogar zusätzliche Plätze an, um jungen Menschen eine Chance zu geben“, betonte LHN-Hauptgeschäftsführerin Dr. Hildegard Sander. Ein Ergebnis, welches sich auch im Handwerkskammerbezirk Ostfriesland widerspiegelt.

„Bei uns steht die Ausbildung der Fachkräfte von morgen hoch im Kurs“, ergänzte Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs. Das Engagement könnte auch von dem Bundesförderungsprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ beflügelt werden. Darin enthalten Betriebe Ausbildungs- und Übernahmeprämien. Frerichs stützt seine Aussage auf eine aktuelle Statistik der Lehrlingsrolle. Demnach wurden Ende April 223 neue Lehrverhältnisse eingetragen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 59 Verträgen. Besonders die ausbildungsstarken Berufsgruppen im Bau- und Ausbaugewerbe legen mit 46 Stellen (Vorjahr 27) zu. Das Elektro- und Metallgewerbe hält mit 106 Verträgen (Vorjahr 93) seine Ausbildungsleistung konstant. Gleiches gilt für das Gesundheits-, Körperpflege- und Reinigungsgewerbe mit 17 Lehrverhältnissen (Vorjahr 18). Die kaufmännischen Ausbildungsberufe im Handwerk verzeichnen mit 29 Stellen (Vorjahr 12) ebenfalls einen Zuwachs.

„Noch ist das Ganze eine Wasserstandsmeldung. Bis zum Start im August ist noch Luft nach oben. Aber die ersten Anzeichen für ein gutes Ausbildungsjahr sind gesetzt“, freute sich Jörg Frerichs. Für ihn ist es nicht verwunderlich. Die Pandemie habe deutlich gezeigt, dass das Handwerk jungen Menschen krisensichere und moderne Arbeitsplätze mit attraktiven Karriereperspektiven biete. Hierunter finden sich viele interessante Berufe, die technisch sowie handwerklich anspruchsvoll und herausfordernd sind. Dabei nimmt der Grad der Digitalisierung immer weiter zu. Vom Dachdecker, der die Dachfläche per Drohne vermisst, bis hin zum vollkommen digitalisierten Werkzeugsortiment, das sich selbst wartet und neues, passendes Material bestellt. 

„Es gibt viele Perspektiven für Schulabgänger, die sowohl technisch interessiert sind, als auch etwas Wichtiges für die Gesellschaft sowie für die Umwelt leisten möchten. Unser Wirtschaftszweig begleitet als planender und ausführender Part den digitalen und den ökologischen Wandel in allen Bereichen mit“, unterstrich der Hauptgeschäftsführer.

Aber auch für diejenigen, die gestalterisch arbeiten möchten, bieten viele Gewerke viele Wege, sich zu verwirklichen. Neue Materialien und Verfahrensweisen setzen sich auch in traditionellen Berufen durch und bereichern die Ausbildung. „Die Palette an Möglichkeiten ist schier unbegrenzt und macht für jede Persönlichkeit und Interessen das richtige Angebot, um ein erfülltes und nachhaltiges Berufsleben zu beginnen und zu leben“, verdeutlichte Dr. Hildegard Sander.

Schulabgänger, die sich noch uneins sind, welcher Beruf oder Ausbildungsbetrieb zu ihnen passen könnte, berät die Handwerkskammer für Ostfriesland. Ausbildungsberater Dieter Friedrichs ist nach Terminvereinbarung unter Telefon 04941 1797-58 erreichbar. Auch die Internet-Plattform www.ausbildungsmesse-digital.de sowie die Lehrstellenbörse unter www.hwk-aurich.de/… leistet eine Hilfestellung bei der Suche. Gerne kann eine Berufe-Fibel per E-Mail unter d.friedichs@hwk-aurich.de kostenfrei angefordert werden.

Für mehr Informationen zum Thema Ausbildung im Handwerk, einfach den QR-Code scannen oder auf die Plattform www.buendnis-duale-berufsausbildung.de gehen

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