„Vor 25 Jahren war es schwer vorstellbar, dass ich diese Ehrungen und Auszeichnungen erhalten würde, weil damals sehr wenige Forscher auf diesem Forschungsfeld geachtet haben. Deshalb nehme ich den Preis mit großer Demut und Stolz an“, sagt Prinz. „Vorhersagen, wie sich dieses Feld in den nächsten zehn Jahren entwickeln wird, sind schwierig. Doch steigt das Interesse an den potentiellen Möglichkeiten zur Heilung dieser Hirnerkrankungen momentan enorm. Das ist die treibende Kraft in meiner täglichen Arbeit.“ Prinz wurde bereits mehrfach für seine Forschung ausgezeichnet, zuletzt 2020 mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
„Marco Prinz ist ein außergewöhnlicher Wissenschaftler, der durch seine Forschung die Grenzen der Neurowissenschaft fundamental erweitert hat. Ich gratuliere ihm herzlich zu dieser Auszeichnung“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. „Eine solche individuelle Spitzenleistung wird erst durch die enge Verzahnung von klinischer und Grundlagenforschung in Freiburg zwischen Universitätsklinikum und Universität möglich.“
Mikroglia: Wächter und Hausmeister des Gehirns
Die Blut-Hirn-Schranke ist eine bereits vor der Geburt etablierte, undurchdringliche Barriere zwischen dem zirkulierenden Blut und dem Gehirn, die verhindert, dass Immunzellen aus dem körpereigenen Immunsystem ins Gehirn gelangen. So verfügt das Gehirn über ein eigenes Immunsystem mit einem Hauptakteur namens Mikroglia. Als Wächter und Hausmeister spielen die Mikroglia eine zentrale Rolle sowohl bei der Überwachung und Verteidigung des Gehirns als auch bei der Aufrechterhaltung seiner normalen Funktionen.
„Wir halten die Modulation von Mikroglia für ein naheliegendes Ziel zur Behandlung von Menschen mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Multiple Sklerose und Alzheimer. Das könnten pharmakologische oder genetische Interventionen sein, um diese Krankheiten zu beeinflussen“, sagt Marco Prinz.
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