Die Rolle der Pflegeberufe und der Mangel an Pflegepersonal sind spätestens in der Pandemie allen bewusst geworden, doch hat sich nichts an der Situation der beruflich Pflegenden verbessert. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) zeigt in einem 10-Punkte-Papier, was für die Qualifikationszusammensetzung zu beachten ist, um die pflegerische Versorgung in Zukunft zu verbessern.

„Die optimale Versorgung von Patientinnen und Patienten im Krankenhaus ist immer Teamarbeit“, sagt Dr. Sabine Berninger, Vizepräsidentin des DBfK. „Es ist dabei entscheidend, wie diese Teams zusammengesetzt sind, welche Fähigkeiten, Erfahrungen und welches Können die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben. Die Frage nach dem sogenannten Skill-Grade-Mix ist für uns hochaktuell. Mit den neuen akademischen und beruflichen Ausbildungen, dem vermehrten Einsatz von spezialisierten Pflegefachpersonen, aber auch von Assistenzpersonal und den dringend notwendigen weiteren Maßnahmen, um den Beruf attraktiver zu machen, muss hier schnell gehandelt werden.“

Unter »Skill-Grade-Mix« wird die Mischung verschiedener beruflicher Qualifikationsniveaus (Grade) sowie Erfahrungen und Expertisen (Skills) in den Pflegeteams verstanden. Internationale Erfahrungen zeigen, dass die Versorgung durch sinnvoll gemischte Teams sicherer und besser wird. Dem DBfK zufolge müsse die Steuerung und Zusammenstellung der Teams unter wissenschaftlich begründeten Gesichtspunkten erfolgen. Pflegefachpersonen koordinieren die Versorgung der Patientinnen und Patienten in multiprofessionellen Teams. „In diesen Teams tragen alle Pflegenden mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen zu einer guten pflegerischen Versorgung bei. Man erreicht mit der richtigen Mischung und insgesamt diesen Schritten eine höhere Professionalität in der pflegerischen Versorgung, die international längst Standard ist“, so Berninger.

Der DBfK fordert, dass bei der längst überfälligen Einführung eines wissenschaftlich gestützten Personalbemessungsinstruments auch der Skill-Grade-Mix berücksichtigt wird. „Fehlendes Personal unabhängig vom tatsächlichen Pflegebedarf und der Qualifikation der Pflegenden ersetzen zu wollen, führt zu Qualitätseinbußen und wird dem Fachkräftemangel auf Dauer nichts entgegensetzen“, konstatiert Berninger.

Das Positionspapier steht hier zum Download bereit.

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