„Pflege ist ein toller Beruf mit einer großen Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten. Seit vielen Jahren würdigt die Welt den Beitrag von Pflegefachpersonen am 12. Mai, dem Geburtstag von Florence Nightingale. Seit über einem Jahr beweisen beruflich Pflegende weltweit tagtäglich, dass sie die tragende Säule in jedem Gesundheitssystem sind. Und seit über einem Jahr werden sie alleingelassen und ihre Forderungen werden ignoriert. Das wird auch bei uns Folgen für die Gesundheitsversorgung haben“, warnt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass nicht noch mehr Kolleginnen und Kollegen den Beruf verlassen, weil sie mit ihren traumatischen Erfahrungen in der Pandemie alleingelassen werden. Hier sind die Arbeitgeber und die Regierungen gefragt. Wir brauchen jetzt leicht zugängliche, psychosoziale Unterstützungsangebote, die voll finanziert werden. Wir müssen aber auch aus den Erfahrungen mit der Pandemie lernen, um die Gesundheitssysteme zukunftsfähig, gerecht und krisenfest aufzustellen. Die Erfahrungen der Pflegefachpersonen sind hier wegweisend“, so Bienstein.
Für den DBfK muss ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem den Pflegefachpersonen eine zentrale Rolle zuweisen. Der Report des International Council of Nurses (ICN) zum Tag der Pflegenden zeigt, dass der Einsatz hochschulisch ausgebildeter Pflegeexpert/innen sich auch in der Pandemie bewährt hat. „Insbesondere in der Primärversorgung können beispielsweise Community Health Nurses die Menschen mit passgenauen Unterstützungs-, Beratungs- und Präventionsangeboten versorgen“, so Bienstein. „Wir sehen international, dass Länder wie beispielsweise Australien, die gut durch die Pandemie gekommen sind, Pflegeexpert/innen fest in den Beratungsgremien verankert haben und diese Expertise nutzen.“
Im Wahljahr 2021 ruft der DBfK nicht nur die beruflich Pflegenden dazu auf, Pflegepolitik zum Wahlkriterium zu machen. „Wer eine gute Gesundheitsversorgung will, braucht gut ausgebildete Pflegefachpersonen in ausreichender Zahl. Viele haben für die Kolleginnen und Kollegen geklatscht und würden auch sicher gern mehr für sie tun: In diesem Jahr ist das möglich, man kann gute Pflegepolitik und damit eine bessere Gesundheitsversorgung wählen“, so Bienstein. „Denn mit besseren Rahmenbedingungen werden wir keine Schwierigkeiten haben, Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen oder zurückzuholen.“
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