Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, setzt das Universitätsklinikum Münster auf eine langfristige Strategie: Als eines der ersten Krankenhäuser deutschlandweit strebt das Klinikum eine Magnet-Zertifizierung an – ein Konzept aus den USA, mit dem Krankenhäuser dort erfolgreich eine verbesserte Arbeitszufriedenheit der Pflegenden und gleichzeitig eine bessere Versorgungsqualität der Patienten erreicht haben. Im Rahmen einer Studie steht das UKM jetzt im Austausch mit dem Partnerkrankenhaus der University of Pennsylvania.

Führungskultur, Zusammenarbeit und Versorgungsqualität sind Themen, die den Pflegedirektor Thomas van den Hooven und seine Vorstandskollegen des UKM (Universitätsklinikum Münster) nicht erst seit der Corona-Pandemie beschäftigen. Verbunden sind sie jedoch ab sofort mit einem konkreten Ziel: der Zertifizierung als Magnet-Krankenhaus. Den auf Nachhaltigkeit angelegten Prozess haben fast alle Top-Krankenhäuser der USA durchlaufen, die nun nicht nur Vorbild, sondern auch Projektpartner für erste Häuser in Deutschland sind. „Um Mitarbeitende für die Arbeit bei uns zu begeistern und im Beruf zu halten, braucht es eine langfristige Strategie, die auf grundlegende Veränderungen abzielt. Wir wollen die Organisation der Arbeit an sich am UKM unter dem Motto ‚Gemeinsam verändern, verbessern und stärken‘ verändern“, sagt Thomas van den Hooven, der mit seinem Team aktuell in intensivem Austausch mit dem Magnet-zertifizierten Hospital of the University of Pennsylvania steht.

Im ersten Schritt setzt das UKM nach längerer Vorbereitung auf einzelne sogenannte Magnet-Stationen, auf denen insbesondere die Zusammenarbeit auf Augenhöhe von Pflegenden, ärztlichem Personal und weiteren Berufsgruppen im Fokus steht. So gibt es zwei Stationen, die interprofessionelle Visiten unter Beteiligung von ärztlichem und pflegerischem Personal durchführen. „Durch die gemeinsamen Visiten hat sich der Austausch und die Kommunikation zwischen den Berufsgruppen deutlich verbessert. Davon profitieren auch unsere Patienten. Wir sehen aber auch, dass die Einführung solcher Maßnahmen Zeit braucht. Der Weg zum Magnet-Krankenhaus ist mit vielen kleinen Schritten verbunden und nicht von heute auf morgen umzusetzen“, macht Thomas van den Hooven deutlich. Er verantwortet das Projekt auf Vorstandsebene, das seit den ersten Überlegungen im Jahr 2017 vom gesamten Vorstand mitgetragen und verabschiedet wurde. Die eigentliche Zertifizierung strebt das UKM für das Jahr 2027 an.

Doch lässt sich ein Konzept aus den USA auf Deutschland und Europa übertragen? Diese Frage wird in der europaweit angelegten Studie Magnet4Europe untersucht, an der sich auch das UKM beteiligt. „In Deutschland und Europa ist Magnet ein neues Konzept. Daher ist die Zusammenarbeit mit Pennsylvania eine riesige Chance für uns. Wir stehen im direkten Austausch mit den Teams und haben bei allen Fragen einen Partner an unserer Seite. Ich glaube, wir können so wirklich von den Erfahrungen der Besten lernen“, blickt der Pflegedirektor des UKM optimistisch dem Weg zum Magnet-Krankenhaus entgegen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter www.magnet-ukm.de.

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