Das sind die Fragen, die heute beim „Digital Accessibility Summit“ (DAS 2021) diskutiert werden. Eingeladen hatten Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, und Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt. Anlass ist der Global Accessibility Awareness Day (GAAD), der weltweite Aktionstag für digitale Barrierefreiheit. Knapp 30 Speaker und Podiumsgäste sind beim digitalen DAS 2021 vertreten, gut 1400 Zuschauende angemeldet. Der Livestream ist auch ohne Anmeldung verfügbar.
Jürgen Dusel sagte in seinem Eingangsstatement: „In Deutschland leben ungefähr 13 Millionen Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Die großen Potentiale der Digitalisierung sind für sie aber nur dann nutzbar, wenn Plattformen und Produkte von Beginn an barrierefrei konzipiert sind. Deswegen dürfen wir Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen: erst eine digitale Infrastruktur bauen oder eine Plattform entwickeln und dann erst hinterher merken: Das ist nicht barrierefrei. Das ist schlichtweg unprofessionell. Wir müssen dazu übergehen, Barrierefreiheit als Qualitätsstandard für ein modernes Land zu begreifen. Mit dem Digital Accessibility Summit wollen wir auch konkretes Handwerkszeug für mehr digitale Barrierefreiheit vermitteln“, so Dusel.
Dorothee Bär betonte: „Für Menschen mit Behinderungen ist Barrierefreiheit ein Grundrecht und essentiell. Aber sie ist auch ein großer Vorteil und eine Bereicherung für alle anderen Gesellschaftsgruppen: Kinder, Jugendliche, betagte Menschen, Menschen mit anderen Sprach- und Kulturhintergründen und Menschen mit noch wenigen digitalen Kompetenzen. Mit mehr Barrierefreiheit kommt mehr Vielfalt in die digitale Welt. Das ist für mich auch Bestandteil einer modernen Demokratie. Beim Digital Accessibility Summit wollen wir dafür sensibilisieren, unseren digitalen Raum so zu gestalten, dass dort alle zusammenkommen und teilhaben können – und dass das gar nicht so schwer ist.“
Der DAS 2021 richtet sich an Menschen, die mehr über digitale Barrierefreiheit erfahren wollen – sowohl in Theorie als auch in der Praxis. Speaker sind unter anderem Inklusionsaktivist*innen, Unternehmensvertreter*innen von zum Beispiel Netflix oder der Bitkom, Bildungsexpert*innen oder Journalist*innen. Erreicht werden sollen Zielgruppen, die beruflich an potenziellen Schnittstellen für Barrierefreiheit arbeiten: Software-Entwickler*innen, Hardware-Designer*innen, Kommunikatoren in Agenturen, Medienmacher*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen, Verantwortliche in Unternehmen. Der Digital Accessibility Summit 2021 ist eine Fachveranstaltung, die sich mit kurzweiligen und informativen Beiträgen jedoch auch an eine breite Öffentlichkeit wendet.
Er ist heute noch bis 18 Uhr unter https://digital-accessibility-summit.de zu verfolgen.
Dienstsitz der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen
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