Seit Beginn des Lockdowns hat das Deutsche Theater Berlin mit zahlreichen digitalen Formaten das Netz erobert. Mit außergewöhnlichen (Live-)Streams, spielerischen Produktionen, starkem Webauftritt mit umfangreichem Online-Bonusmaterial und einem engen Austausch mit dem Publikum in Chats und Live-Nachgesprächen ist es dem Haus in der spielfreien Zeit gelungen, seine künstlerische Strahlkraft auf das Internet auszuweiten und damit deutschlandweit und international Anklang zu finden. Kurz nach dem Lockdown im vergangenen November feierte das Deutsche Theater mit Der Zauberberg seine erste Livestream-Premiere, die mit 4.000 zeitgleichen Zuschauer:innen und knapp 10.000 Aufrufen nicht nur eine überwältigende Aufmerksamkeit erreichte, sondern auch ästhetisch neue Maßstäbe in Sachen digitaler Theaterkunst setzte. Seit Dezember wurde der Spielplan unter der Überschrift DT Digital zum Streamplan umgewidmet. In Kooperation mit der Streamingplattform dringeblieben.de zeigte das Theater mehrmals im Monat hauptsächlich aktuelle und speziell für den digitalen Raum konzipierte Theaterabende online. Um so nah wie möglich an das Erleben eines analogen Theaterabends heranzukommen, wurde ausschließlich live oder in Echtzeit gestreamt. Durch moderierte Chats und Live-Nachgespräche mit den Künstler:innen hat der Austausch mit dem Publikum sogar eine neue, direktere Qualität erreicht. Die Etablierung eines Bezahl- und Ticketsystems hat zudem gezeigt, dass die Zahlbereitschaft auch für den digitalen Theaterbesuch außerordentlich hoch ist und Theater, das sich den neuen Gegebenheiten künstlerisch öffnet, auch im Netz seine Wertigkeit behält. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Panthea und Berliner Spielplan Audiodeskription hat das Deutsche Theater durch den verstärkten Einsatz von englischen Untertiteln und Audiodeskription die Möglichkeiten der Teilhabe am digitalen künstlerischen Programm vergrößert.

Die Produktion Maria Stuart, die nach drei analogen Vorstellungen aufgezeichnet und bisher acht Mal gestreamt wurde, hatte fast 3.000 verkaufte Streamtickets. Woyzeck Interrupted, eine ausschließlich digital gezeigte Neuproduktion, wurde in ebenfalls acht digitalen Vorstellungen auf fast 2.000 Geräten gestreamt. Mit geballter Kraft haben die technischen Gewerke des Hauses außerdem insgesamt acht Livestreams im Deutschen Theater realisiert und live von den Bühnen gesendet. Zuletzt wurde die Produktion Lear/Die Politiker in nur vier Tagen Probenzeit eindrucksvoll und mit technischer Verve für einen Livestream neu inszeniert. Hier wurde einmal mehr deutlich, dass Theater im Netz keine Notlösung ist, sondern von digitalen Mitteln künstlerisch profitieren kann und zukunftsweisende Theaterereignisse entstehen. Mit Selbstvergessen produzierte auch das Junge DT einen berührenden und eindrücklichen Livestream, der ein breites Publikum gefunden hat. Die Produktion mit sechs Jugendlichen war ursprünglich für die Spielstätte Box vorgesehen und wurde schließlich aufgrund des anhaltenden Lockdowns als digitales Format konzipiert. In drei live gestreamten Vorstellungen erzielte die Produktion mit 1.000 verkauften Tickets so viele Zuschauer:innen, wie bei analogem Spielbetrieb erst in 14 ausverkauften Boxvorstellungen erreicht worden wären. Wie in den Chats immer wieder beschrieben, brachten die Streams Familien und Freund:innen zusammen. Da oft mehrere Menschen gemeinsam vor den Bildschirmen saßen, kann man davon ausgehen, dass die Zahl der tatsächlichen Zuschauer:innen deutlich höher als die Zahl der verkauften Tickets ist. Auch im Bereich Theater & Schule ist dem Deutschem Theater der Schritt ins Netz erfolgreich gelungen: Die Produktionen Maria Stuart und Woyzeck Interrupted wurden als Klassenzimmerstreams angeboten. Hier konnten Lehrer:innen mit einem Ticket den Stream mit der gesamten Schulklasse schauen. Die Nachfrage war überwältigend. Bisher haben 180 Schulen aus allen Teilen Deutschlands Klassenzimmertickets gekauft und es fanden bundesweit Live-Nachgespräche mit den Schauspieler:innen und Schulklassen statt. Zusätzlich zu den Streams wurde digitales Bonusmaterial mit zahlreichen Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt, das ausgesprochen gut angenommen und genutzt wurde.

Mit Der Zauberberg und Maria Stuart wurden in diesem Jahr gleich zwei Produktionen des Deutschen Theaters zum digitalen Theatertreffen 2021 eingeladen. Für die Ruhrfestspiele Recklinghausen hat das Haus die Produktion Don Quijote neu aufgezeichnet und ist dort mit einem digitalen Gastspiel vertreten. Maria Stuart war bereits im Dezember in Prag als digitales Gastspiel zu sehen, wo es das Theaterfestival deutscher Sprache eröffnete. Das Junge DT wurde mit der Produktion Die Schule, einem interaktiven Rätselgame, zum Theatertreffen der Jugend 2021 eingeladen und wird mit einer digitalen Variante von Rage bei YOUNG EUROPE III in Graz und mit Corpus Delicti bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Festival SCHÄXPIR in Linz vertreten sein.

Nicht nur für die Bildschirme hat das Deutsche Theater Berlin pandemietaugliche Theaterformate produziert. Mit den Hidden Tracks haben Mitglieder des DT-Ensembles literarische Fundstücke eingelesen und damit zu Spaziergängen und Entdeckungstouren entlang Berlins Straßen, Parks und Seen eingeladen. Die Audiowalk-Reihe fand bisher mehrere Tausend Hörer:innen, weckte Neugierde bei der Presse und fand außerdem großen Anklang beim Berliner Tourismus- und Kongressmarketing visitberlin.

Mit den Streamingaktivitäten und den digitalen Gastspielen konnte das Deutsche Theater Berlin seit Beginn des Lockdowns im vergangenen Herbst bisher Einnahmen in Höhe von rund 100.000 Euro erzielen.

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