Am Mittwoch ist deutscher Erdüberlastungstag. Damit hat Deutschland schon am 5. Mai so viele Ressourcen verbraucht, wie unserem Land rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Der BUND Thüringen fordert im Freistaat dringend notwendige Nachbesserungen beim Klimaschutz, um den weiterhin zu hohen Energieverbrauch und Treibhausgas-Ausstoß konsequent zu senken.

„Der frühe deutsche Erdüberlastungstag ist ein Alarmsignal und Folge der zögerlichen Klimapolitik der vergangenen Jahre – auch im Freistaat“, erklärt Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen. „Nach dem wegweisenden Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, muss auch Thüringen beim Klimagesetz endlich nachbessern. Wir brauchen verbindliche Klima-Ziele und konkrete Maßnahmen für deren Erfüllung in den kommenden Jahren.“

Nach Angaben des BUND Thüringen sieht das Thüringer Klimagesetz zwar, anders als auf Bundesebene, Reduktionsziele bis 2050 vor. Bei der Debatte um das Gesetz waren allerdings Korridore hinzugefügt worden, die Abweichungen zulassen und die Klimaziele verwässern. Die Erreichung der Klimaneutralität sei so erst in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts geplant. Dies sei unvereinbar mit den Pariser Klimazielen.

Bednarsky: „Wir fordern, die Energieversorgung im Freistaat bis 2035 vollständig mit Erneuerbaren Energien zu decken. Außerdem brauchen wir einen ‚Masterplan Klimaschutz‘, der jährlich konkrete Ziele und Maßnahmen für die Reduktion von Treibhausgasen formuliert und deren Wirksamkeit regelmäßig überprüft. Die Last unseres Handelns darf nicht auf künftige Generationen verschoben werden. Wir müssen jetzt vorausschauend planen, damit Thüringen auch in Zukunft lebenswert bleibt.“

Hintergrund:

Der Erdüberlastungstag wird jährlich von dem Global Footprint Network für einzelne Länder sowie für den ganzen Planeten errechnet. Am globalen Erdüberlastungstag hat die Weltbevölkerung alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die unser Planet im Laufe eines Jahres erzeugen kann. Ab diesem Tag beanspruchen wir für das übrige Jahr mehr Acker- und Weideland, Fischgründe und Wald, als uns rein rechnerisch zur Verfügung stehen. Das Ziel des Aktionstages ist es, die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

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