Falten, ja die hatte es, e s war alt geworden bei Familie Schmitz. Über vierzig Jahre hatte es im Wohnzimmer gestanden und draußen dem Spiel von Hell und Dunkel zugeschaut, immer schön temperiert zwischen 18 und 22 Grad.
Aber irgendwann war der Tag gekommen, der Nachfolger stand schon vor der Tür, das Sofa, wir nennen es jetzt mal Sofie, musste weg. Natürlich hatte man sich aneinander gewöhnt, den Schmitzens fiel es schwer, Sofie einfach gehen zu lassen. Aber Frank, der neue Sofa (ungegendert), verlangte nach seinem Platz vor dem Fernseher, zwischen Tisch und Kamin.
Schweren Herzens entschied sich Familie Schmitz, Sofie an die Straße zu stellen. Sie versprachen ihr, dass bald ein paar große, starke Männer kommen und sie mitnehmen würden. So sehr sich Sofie auch wehrte und im Treppenhaus querstellte, sie hatte keine Chance. Zum ersten Mal in ihrem Leben verbrachte sie eine Nacht an der Straße, im Regen!
Am nächsten Tag fuhren unzählige Autos an ihr vorbei, ein paar hupten ihr sogar zu. Keiner hielt an, keine großen, starken Männer kümmerten sich um sie. Sofie verbrachte eine weitere Nacht, und noch eine, und noch eine, an der Straße.
Dann geschah etwas Seltsames. Zwei Männer kamen aus dem Haus, in dem Sofie die meiste Zeit Ihres Lebens verbracht hatte. Der eine setzte sich auf das Sofa, ganz behutsam, wie, um es nicht zu verletzen, und öffnete ein Buch. Der andere machte Fotos, dann gingen beide wieder zurück in das Haus. Der eine hatte einen ganz nassen Hintern.
Tags drauf stand in der Zeitung, dass der frühere Besitzer von Sofie ein Buch geschrieben hatte. Er war auf einem Foto zu sehen, auf dem er auf seinem alten Sofa saß, so, als lese er vor. Sofie seufzte. Sie war noch berühmt geworden auf ihre alten Tage. Nun sollten die starken Männer kommen!
Sie kamen nicht.
Am nächsten Abend holten Herr und Frau Schmitz das Sofa wieder zurück, stellten es im Garten auf, nahe am Lagerfeuer. Hier sollen demnächst kleine Lesestunden abgehalten werden.
Sperrmüll war gestern. Upcycling ist heute! Sofie freut über auf eine zweite Chance.
Fotos:
Peter Sauer, Westfälische Nachrichten
Angelnova – Mehr als nur Verlag
Angelnova Verlag startete am 01.01.2021. Durch sein soziales Engagement und seinen vielfältigen Leistungen für Autoren, erfreut er sich bereits einer großen Beliebtheit.
Insgesamt liegen dem Verlag Manuskripte zur Bearbeitung von 12 Autoren vor. Weitere können im November erst wieder aufgenommen werden.
Verlagsgründerin Silvia Siebler-Ferry hat sich zum Ziel gesetzt, Autoren vor Druckkostenzuschussverlagen zu bewahren. Aus eigener Erfahrung weiß sie, wie entmutigend es ist, für jahrelange Arbeit und Hingabe an einem Buchprojekt nicht entlohnt zu werden. Faire Konditionen, viel Teamgeist und eine klare Struktur machen aus Kundennummern Menschen.
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