In Niedersachen wurde die neue Art der Geschwindigkeitskontrolle bereits in einem einjährigen Pilotbetrieb getestet – mit Erfolg. Nun wird die sogenannte Abschnittskontrolle (Section Control), also die Geschwindigkeitsüberwachung über einen längeren Straßenabschnitt hinweg, für ganz Deutschland gefordert. Dafür macht sich der Bundesverband Verkehrssicherheitstechnik e. V. (BVST), Berlin, stark. „Diese innovative Lösung für die Geschwindigkeitsüberwachung ist in Deutschland längst überfällig“, sagt Benno Schrief, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Verkehrssicherheitstechnik. „Damit wird der Verkehr harmonisiert, werden nachweislich Unfälle vermieden und es wird der CO2-Ausstoß massiv verringert.“ In anderen Ländern wie Österreich, Schottland oder auch in den Niederlanden wird die Abschnittskontrolle schon länger erfolgreich eingesetzt. Die Messung der Fahrzeuggeschwindigkeit erfolgt dabei auch dort nicht punktuell, sondern in festgelegten Abschnitten, die durchaus auch mehrere Kilometer umfassen können.
„Konkret heißt das, dass auf einem definierten und eichamtlich vermessenen Streckenabschnitt ein Einfahrts- und ein Ausfahrtsquerschnitt festgelegt wird“, sagt Bernd Heinen, Inspekteur der Polizei NRW a. D., „Das System ermittelt dann mittels Weg-Zeit-Berechnung die Durchschnittsgeschwindigkeit.“ Dabei erfolgt die Fahrzeugidentifizierung anhand der mit einem Zeitstempel versehenen Fahrzeugfotos. Bei Nichtbeanstandung werden diese umgehend gelöscht.