Anne-Sophie Mutter empfindet es als große Ehre, zum beispielgebenden und wegweisenden Wirken der Deutschen Krebshilfe beitragen zu können. „Täglich erhalten allein in Deutschland rund 1.400 Menschen die Diagnose Krebs. Diesen Menschen, aber auch ihren Angehörigen zu helfen, ist mir ein tiefes Bedürfnis“, so Mutter. Im Fokus ihres Engagements sieht sie auch die Palliativmedizin: Dort, wo eine Heilung nicht mehr möglich ist, gilt es, die Lebensqualität des Sterbenden bis zuletzt zu erhalten. Zudem liege es ihr sehr am Herzen, sich für die Krebsprävention stark zu machen: „Niemand ist „schuld“ daran, an Krebs zu erkranken, denn die Ursachen dafür sind vielfältig. Jeder kann jedoch dazu beitragen, das eigene Risiko zu senken. Experten sind sich einig, dass sich 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermeiden lassen“, erklärt Mutter. Dazu zähle der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung.
„Anne-Sophie Mutter ist eine national und international bekannte Ausnahmeerscheinung, eine Frau, die Menschen nicht nur über ihre Musik, sondern vor allem auch durch ihr Einfühlungsvermögen und authentische, unkonventionelle Art begeistert“, erklärt Dr. Joachim Faber, Vorsitzender des Stiftungsrats der Deutschen Krebshilfe. „Ich bin davon überzeugt, dass Anne-Sophie Mutter die Anliegen und Ziele der Deutschen Krebshilfe im Sinne der Betroffenen und unserer Unterstützer überzeugend nach außen tragen wird.“
Die Künstlerin nutzt ihre Prominenz und ihr künstlerisches Wirken bereits seit vielen Jahren, um wohltätige Projekte in aller Welt zu fördern – unter anderem die SOS Kinderdörfer in Syrien, die Schweizerische Multiple Sklerose-Gesellschaft oder „Artists against AIDS“ in den USA. Mit dem Thema Krebs verbindet die Starmusikerin ganz persönliche Erfahrungen, die ihr Leben tiefgreifend verändert haben. Ihr erster Mann starb 1995 an Lungenkrebs, damals waren die gemeinsamen Kinder erst ein und drei Jahre alt.
„Nicht nur krebskranke Menschen, auch ihre Familien und Angehörigen brauchen unsere volle Unterstützung“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Durch ihre Erfahrungen mit der Krankheit Krebs hat Anne-Sophie Mutter hautnah erlebt, dass bei einer Krebserkrankung immer die ganze Familie betroffen ist und was das für alle Beteiligten bedeutet. Familien und Angehörigen von Krebspatienten wurde bisher zu wenig Beachtung geschenkt. Ein ganz wichtiges Thema, das wir mit unserer neuen Präsidentin angehen möchten.“
Anne-Sophie Mutter empfand damals vor allem auch die gesellschaftliche Tabuisierung von Krebs als sehr belastend. „Viele Krebspatienten erleben heute noch ihre Krankheit als soziale Ausgrenzung. Auch wenn sich das öffentliche Bewusstsein – nicht zuletzt dank der Arbeit der Deutschen Krebshilfe – in den vergangenen Jahrzehnten zum Besseren gewandelt hat“, sagt Mutter. Gelänge ein offener Umgang mit Krebs, könnte die Lebensqualität vieler Betroffener deutlich verbessert werden.
„Über Krebs muss man offen reden, das war das Credo von Mildred Scheel, als sie vor 47 Jahren die Deutsche Krebshilfe gegründet hat – das sage ich nicht nur als ehemaliger Präsident der Deutschen Krebshilfe, sondern auch als Betroffener“, sagt Fritz Pleitgen, der vergangenes Jahr an Bauspeicheldrüsenkrebs erkrankt war. „Ich bin mir sicher, dass Anne-Sophie Mutter an ihrer Aufgabe als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe sehr viel Freude haben wird. Das sage ich aus eigener Erfahrung.“
Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Die damalige First Lady der Bundesrepublik hatte das Präsidentenamt der gemeinnützigen Organisation bis zu ihrem Tod im Jahre 1985 inne. Von 1985 bis 1999 war Dr. Helmut Geiger Präsident der Deutschen Krebshilfe. Im Jahr 2000 übernahm Professor Dr. Dagmar Schipanski das Präsidentenamt. Ihr folgte Professor Dr. Harald zur Hausen. Sein Nachfolger war der Journalist und ehemalige WDR-Intendant Dr. Fritz Pleitgen. Das Präsidentenamt der Deutschen Krebshilfe ist ein Ehrenamt.
In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 510.000 Menschen an Krebs. Etwa die Hälfte aller erwachsenen Krebspatienten können heute geheilt werden sowie vier von fünf betroffenen Kindern. Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre Aktivitäten auf allen Gebieten der Krebsbekämpfung ausschließlich über Spenden und freiwillige Zuwendungen aus der Bevölkerung. Sie leistet krebskranken Menschen und ihren Angehörigen schnelle und unbürokratische Hilfe, fördert Projekte zur Verbesserung von Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialer Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.
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