Die deutsch-schweizerische Malerin Ottilie W. Roederstein (1859–1937) zählte zu den herausragenden Künstlerinnen der Zeit um 1900. Nach Ausbildungsstationen in Zürich, Berlin und Paris lebte sie ab 1891 in Frankfurt am Main. 1909 ließ sie sich mit ihrer Lebenspartnerin, der Gynäkologin Elisabeth Winterhalter, im benachbarten Hofheim am Taunus nieder. Roederstein war als freischaffende Porträtmalerin eine feste Größe im männlich dominierten Kunst- und Kulturbetrieb und präsentierte ihre Werke in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen, von Zürich über Paris und Frankfurt bis nach London und Chicago. Heute ist die Malerin trotz ihrer regen Ausstellungstätigkeit und ihres einstigen Renommees einem größeren Publikum nahezu unbekannt.
Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, zur Verschiebung der Ausstellung: „Das Städel Museum hat in mehrjähriger gemeinsamer Arbeit mit dem Kunsthaus Zürich eine umfassende Retrospektive über die Künstlerin Ottilie W. Roederstein vorbereitet. Unser Anliegen, in einer großen Ausstellung eine herausragende Künstlerin zu würdigen, wird von der pandemischen Lage und den weitreichenden Folgen für den Museumsbetrieb durchkreuzt. Wir können die Ausstellung nicht wie geplant eröffnen. Deswegen haben wir entschieden, sie auf den Sommer 2022 zu verschieben. Eine so wichtige Wiederentdeckung wie die Künstlerin Ottilie W. Roederstein hat es verdient, von einem großen Publikum gesehen zu werden.“ Demandt weiter: „Mit ‚STÄDELS BECKMANN / BECKMANNS STÄDEL‘ und ‚Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre‘ bietet das Städel Museum ein starkes Ausstellungsprogramm diesen Sommer. Mit Blick auf den Herbst rechnen wir mit einheitlichen Öffnungsperspektiven für die Museen, sodass wir zuversichtlich sind, unsere große Ausstellung ‚Nennt mich Rembrandt! Durchbruch in Amsterdam‘ planmäßig für das Publikum zu eröffnen.“
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