Stadtfeld hat 20 kurze Stücke von Vivaldi, Bach, Mozart, Beethoven, Schumann, Dvořák und anderen in den Blick genommen: „Es handelt sich ausschließlich um meine eigene Herzens-Musik“. Er folgt mit seiner Auswahl dem Ideal der Einfachheit. „Ich möchte eine gut verständliche und einfache Musik anbieten, die gleichzeitig berührt und in der wir uns alle mit unseren eigenen Emotionen wiederfinden können.“ Zu seinen zehn eigenen Kompositionen ergänzt er: „Mit ihnen wollte ich im musikalischen Ausdruck zum Ursprünglichen zurückkehren. Angelehnt sind die kurzen Werke an alte Formen, aber auch an Motive der Natur, denn sie ist ja unser elementarer Ursprung.“ Stadtfeld legt Wert darauf, dass die technischen Anforderungen an seine Werke so gehalten sind, dass sie zum Selberspielen auf jedem Niveau geeignet sind.
Ob Händels Zadok the Priest, Mozarts Marsch der Priester aus der Zauberflöte oder den beiden Zugaben nach Beethovens Eroica und Bachs Jesus bleibet meine Freude – in seinen freien Bearbeitungen hat Stadtfeld jeweils einen bestimmten Charakter der Originalvorlage zum Ausgangspunkt für seine Kompositionen gemacht. „Diese spezifische Idee gewichte ich stärker als im Original und führe sie weiter. So lässt sich auch Unbekanntes im Populären sichtbar machen.“ Jedes dieser Stücke versteht Stadtfeld auch als Hommage an die Komponisten, von denen die Vorlagen stammen. „Es ist keine Anmaßung, sondern eine Verneigung vor ihnen.“ Das neue Album möchte nicht nur die Lust am Entdecken wecken, sondern gleichzeitig „die Intimität des häuslichen Musizierens wieder in ihrem Wert, in ihrem Zauber erkennbar“ machen. Insofern steht Martin Stadtfelds neues Album ganz in der Tradition von Robert Schumanns Album für die Jugend und dem darin begonnenen Projekt Kleiner Lehrgang durch die Musikgeschichte.
Tradition hier, Gegenwart dort: Stadtfeld versteht diese Musik auch als Chance, dass sich jede und jeder auf sich selbst besinnen und zur Ruhe finden kann – sozusagen als Kontrapunkt zur Hektik des Alltags.
Seit 2019 verlegt Schott Music Bearbeitungen und Werke von Stadtfeld. Die Notenausgabe „Händel Variations“ erschien ebenfalls parallel zum gleichnamigen Album bei Sony Classical.
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