Darauf weist der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer (Bonn). „Je später im Jahresverlauf die Nachtfröste kommen, desto gefährlicher sind sie für die Blüten. Je weiter die Knospen ausgebildet und geöffnet sind, desto mehr können sie beschädigt werden“, hebt der Provinzialverband hervor. Aktuell sei die Gefahr aber nicht besonders hoch im Vergleich zum Vorjahr, da der Boden nass sei. Ein feuchter Boden gebe Wärme ab. „Ist der Boden ausgetrocknet wie im vergangenen Jahr, wirkt er wie eine Isolierschicht. Aktuell sind die Obstknospen im Rheinland noch intakt“, so der Provinzialverband. Äpfel blühten noch nicht. Die Birnen fingen nach zwei schönen Sonnentagen an zu blühen. Beide Obstarten würden bis zu 3 Grad Minus aushalten. „Zum Glück soll es nur 0 Grad werden“, zeigt sich der Provinzialverband erleichtert.
Temperaturen unter 0 C lassen die Obstblüten erfrieren. Innerhalb weniger Stunden kann die Ernte eines ganzen Jahres vernichtet werden. Dies ist der Grund dafür, dass die meisten Obstanlagen mit einer Frostschutzberegnung ausgestattet sind. Sinken die Temperaturen auf 0,5 C, werden die Obstbäume so lange durchgehend mit Wasser besprüht, bis die Temperaturen wieder über 1 C angestiegen sind. Das Wasser gefriert an den Obstbäumen und bildet einen Eispanzer um die Blüten. Durch das Gefrieren des Wassers wird Wärme freigesetzt, die die Blüten vor dem Erfrieren retten. Nur wenn immer weiter Wasser auf die Bäume gesprüht wird, gelingt es, die Blüten vor dem Erfrieren zu retten. Dies kann über Stunden dauern und erfordert eine große Menge an Wasser. Wird die Wasserversorgung während des Frostes unterbrochen, erfrieren die Blüten.
In Regionen, in denen nicht genügend Wasser zur Verfügung steht, setzen die rheinischen Obstbauern Windmaschinen ein, die warme Luft aus höheren Luftschichten an den Boden saugen und so das Erfrieren der Blüten verhindern.
Nur wenn eine dieser beiden Methoden zum Einsatz kommt, gelingt es, die Blüten vor dem Erfrieren zu schützen und die Obsternte zu sichern.
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