Eine Vielzahl von Beteiligten entwickelten in dem Projekt „Analyse und Verbesserung des sektor- und bereichsübergreifenden Schnittstellen- und Verlegungsmanagements in der Palliativversorgung“ (Avenue-Pal) mit wissenschaftlicher Methodik die Leitlinien, die auf 13 Risikofaktoren basieren. In einer großen Pflegeeinrichtung und einem Universitätskrankenhaus wurden diese erprobt, eingeführt und gegebenenfalls verbessert. Ein technologisches Assistenzsystem unterstützt die Umsetzung in den jeweiligen Institutionen. Die neu entwickelte App „Freddy“ bietet pflegenden Angehörigen Hilfestellung.
Lösungen für alle Betroffenen gefragt
„Das Projekt hat gezeigt, dass Betroffene, Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, im Prinzip alle Beteiligten von den Leitlinien profitieren. Jetzt ist es wichtig, dass die Projektergebnisse tatsächlich in den Transfer gebracht werden, um Versorgungsprozesse langfristig zu optimieren“, sagt Christiane Heidrich, die als Teamleiterin Managed Care bei der BIG in dem Projekt mitgearbeitet hat. Verträge zur besonderen Versorgung (§ 140a SGB V) sind aus ihrer Sicht nur vorübergehende Ergebnisse. „Wir brauchen Lösungen, die allen Betroffenen zugutekommen und nicht nur Versicherten einzelner Kostenträger“, so Christiane Heidrich. Für die BIG steht bereits fest: Die Erkenntnisse werden künftig genutzt, beispielsweise im Fachbereich Case Management und der geplante Transfer wird unterstützt.
Instrumente und Verfahren neu entwickelt
Prof. Wolfgang George, Leiter des TransMIT-Projektbereichs für Versorgungsforschung und verantwortlich für die fachliche und wissenschaftliche Projektkoordination, sagt: „Wie so oft bei resistenten Problemlagen im deutschen Gesundheitswesen ist es weniger ein Erkenntnisproblem, also warum so viele Sterbende ohne hierfür bestehende Indikation nochmals in deren letzten Lebenstagen verlegt werden, als eines der nicht hinreichenden Umsetzung. Wir sind sehr zuversichtlich, dass unsere, zum Teil auch neu entwickelten Instrumente und Verfahren jedes Krankenhaus und jede Pflegeeinrichtung dazu befähigen, dass sich eine menschenwürdige Versorgung von Sterbenden realistisch erreichen lässt.“
Digitales Symposium kostenfrei
Über die Projektergebnisse informieren 20 Referent*innen beim kostenfreien Symposium am 6. Mai 2021 von 13:30 bis 17:45 Uhr. Anmeldung unter www.avenue-pal.de/avenue-pal-symposium
Die Projektpartner
Die Gesamtprojektsteuerung hat die TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH mit Sitz in Gießen übernommen. Zu den Konsortialpartnern gehören neben der BIG das Universitätsklinikum Gießen und Marburg, die Gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Dienste der AWO Stadtkreis Gießen mbH, das Deutsche Krankenhausinstitut e.V. sowie die Technische Hochschule Mittelhessen. Um die hohe Qualität der Forschung und den Praxistransfer sicherzustellen, sind weitere Akteure wie beispielsweise der Hessische Städte- und Gemeindebund als Kooperationspartner ergänzend eingebunden. Mit knapp zwei Millionen Euro wird das Projekt vom Innovationsfonds für drei Jahre gefördert.
Die BundesInnungskrankenkasse Gesundheit – kurz BIG direkt gesund – wurde 1996 in Dortmund gegründet. Die große Idee hinter der BIG: Direkter geht Krankenkasse nicht. Gemeint ist damit eine konsequente Online-Ausrichtung und Service in neuer Qualität mit großer Schnelligkeit. Die BIG bietet moderne Kommunikationswege passend zum digitalen Lebensstil ihrer bundesweit rund 520.000 Versicherten. Viele Zusatzleistungen sowie ein attraktives Bonusprogramm sind weitere große Pluspunkte. BIG direkt gesund hat ihren Rechtssitz in Berlin, die Sitze der Hauptverwaltungen sind in Dortmund und Aachen. Die BIG beschäftigt an den operativen Standorten mehr als 920 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in 16 Geschäftsstellen wird Beratung vor Ort angeboten.
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